Rezension

Roman zur Kultserie 2

Mr. Monk besucht Hawaii - Lee Goldberg

Mr. Monk besucht Hawaii
von Lee Goldberg

Bewertet mit 5 Sternen

Monk Band 2 „Mr Monk besucht Hawaii“ Manisch. Panisch. Genial. Ein neuer Roman zur Kultserie mit einem bisher unverfilmten Fall für Adrian Monk, den brillanten, zwangsneurotischen Ermittler, der gleich merkt, wenn etwas nicht am richtigen Platz ist … Viele denken, Hawaii sei das Paradies auf Erden. Doch Monk weiß, dass überall schmutzige Gefahren lauern. Bestes Beispiel hierfür ist die reiche Touristin Helen Gruber: Sie wurde von einer Kokosnuss erschlagen. Für die Polizei ist es eindeutig ein Unfall, doch Monk vermutet mehr dahinter. Natalie, seine Assistentin, ist überhaupt nicht begeistert, dass Monk ermitteln will. Schlimm genug, dass Monk ihr in den Urlaub folgte, aber wie es aussieht, kann sie ihren Urlaub jetzt ganz vergessen … Als schließlich der TV-Hellseher Dylan Swift, der ebenfalls auf der Insel ist, behauptet, er habe eine Nachricht aus dem Jenseits erhalten – und zwar von Helen Gruber –, sieht Monk sich in seinem Verdacht bestätigt. Aber den Mörder zu finden, dürfte eine harte Nuss für ihn werden: Denn auf Hawaii wimmelt es von Geckos und nicht synchron laufenden Deckenventilatoren

Man kann Monk aus dem Fernsehen kennen, muß aber nicht: Dieses Buch macht Spaß.

Zunächst mal ist es ein guter Krimi mit einem in der Krimigeschichte einmaligen Ermittler. Adrian Monk ist manisch veranlagt, was sich in zahlreichen Zwangsneurosen widerspiegelt. Ständig ist er so sein eigenes Opfer: Alles muß an seinem Platz liegen, nichts ist sauber genug, Unordentlichkeit ist der Vorbote der Hölle - Monk verspürt zum Beispiel fast körperliche Schmerzen, wenn er anderen Leuten die Hand geben muß und braucht dann sofort. Und das ist erst die Spitze des Eisbergs seiner Paranoia. Diese Zwänge begleiten ihn schon sein ganzes Leben, aber erst seit dem Mord an seiner Frau hat er sich nicht mehr unter Kontrolle, so daß er auch den Polizeidienst quittieren musste. Aber er ist der wohl genialste Ermittler, den die Welt gesehen hat - er erkennt Zusammenhänge, die anderen entgehen, weil er sofort spürt, was an einem Tatort nicht stimmt - was fehlt, was ist zuviel? Daher wird er als externer Berater der Polizei von San Francisco eingesetzt und ermittelt in den unglaublichsten Fällen - mit einer (bisher) 100 % Erfolgsquote. Ein sehr spezieller Charakter also, den man als Zuschauer und Leser lieb gewinnt und gern begleitet. Und um ihn und den Roman zu schätzen, muß man keine Folge gesehen haben: Monk und seine Manien sind im Buch selbsterklärend. Kann ich voll bestätigen, denn vor dem Lesen dieses Buches hatte ich nur zwei Folgen gesehen.

Und damit zum Buch selbst: Der Fall ist gut verschachtelt konstruiert und es macht Spaß, dabei mitzuraten. Außerdem ist das Buch sehr lustig, weil alles aus der Sicht der Assistentin geschildert wird, die Monks manische Handlungen immer mit einem ironischen Kommentar versieht, der Monks Aussetzer noch verstärkt. Das funktioniert übrigens sogar besser als in der Fernsehserie, wo ich oft schmunzeln mußte, aber nie wirklich gelacht habe. Hab ich hier getan.

Worum geht's? Monks Assistentin fliegt nach Hawaii, zur Hochzeit ihrer besten Freundin. Und Monk kann nicht alleine bleiben, weshalb er ihr folgt. Wer glaubt, daß der Flug zum Horrortrip wird, hat Recht - und noch keine Ahnung, was Monk alles auf Hawaii anstellen wird, wo es eine Hochzeit zu hinterfragen und einen Kokosnussmord aufzuklären gilt. Und Monk den Alptraum eines originalen Luau (ein hawaiianisches Abendessen, bei dem man ein in der Erde vergrabenes, geröstetes Schwein verspeist) durchstehen soll... Außerdem ist da ja noch der Hellseher Dylan Swift, der Botschaften aus dem jenseits erhält, darunter von Monks Frau Trudy. Das geht Monk sehr nahe - und er nimmt es persönlich...

Ein spannendes, lustiges Lesevergnügen, geschrieben von Lee Goldberg, der an den Drehbüchern der TV-Serie mitarbeitet, hier aber wesentlich mehr Platz hat, um auf den Charakter der Hauptfiguren einzugehen und dadurch mehr Sympathie weckt. Ein guter Schriftsteller, der ja auch von seinen Kollegen zu Recht gelobt wird. Man merkt ihm an, wie viel Spaß er beim schreiben hatte Der Fall ist übrigens nur in Romanform erschienen.

Leseempfehlung für alle Krimifans, Monk-Fans und alle Leser, die gern eine kräftige Prise Humor in ihren Romanen haben.