Rezension

Royal Flush

One-Eyed Royals -

One-Eyed Royals
von Cordelia Kingsbridge

Bewertet mit 5 Sternen

Las Vegas hält den Atem an, als der berüchtigte Pik-Sieben-Serienkiller weitere Opfer verlangt. Doch statt gemeinsam den unnahbaren Mörder zu jagen, gehen Detective Levi Abrams und Privatdetektiv Dominic Russo erstmals getrennte Ermittlungen an.

"One-Eyed Royals" ist der vierte Band der fünfteiligen Reihe, um den berüchtigten Serienkiller Pik Sieben und das amourös verbundene Ermittlerteam bestehend aus Detective Levi Abrams und dem privaten Ermittler Dominic Russo. Die Spannung und Opferzahlen steigen gleichermaßen, während Levi und Dominic auf Beziehungsebene einer Pechsträhne ausgeliefert sind.

Obwohl die Fahndung nach der Pik Sieben der übergeordnete ermittlungstechnische Rahmen ist, sorgt ein weiteres Verbrechen für Aufruhr bei der Polizei: Es kommt zu grausamen Entführungsfällen, die es ebenso aufzuklären gilt.

So setzt Detective Abrams seine Ermittlung an und stößt auf ein präzise ausgeklügeltes System, das von Profi-Hand zeugt. Zugleich wird Dominic Russo von privater Seite mit dem Entführerring betraut, was beiden erstmals weniger gefällt.

Selbstverständlich ist die Pik Sieben weiterhin aktiv. Sie hat ein Geschenk mitgebracht, dass sie erneut in den Fokus des LVPDs und Levis Leben rückt.

Die Pik Sieben hält alle Karten in der Hand und weiß mit einem stoischen Pokerface die Polizei und Leser:innen zu verwirren. Einen Moment wagte die Stadt sich im Spiel zu vergessen, nur um mit einem Strike vom Tisch gefegt zu werden.

Die Krimi-Ebene von "One-Eyed Royals" sorgt mit dem akribisch durchdachtem Plot für beeindruckende Spannung. Selbst, wenn ich zwischenzeitlich meine, einen der Fälle durchschaut zu haben, teilt Cordelia Kingsbridge neue Karten aus, die manches Mal sogar von einem anderen Stapel stammen.

Der Mörder ist eng mit der Beziehung von Levi und Dominic verflochten, weil sie sich durch den Fall überhaupt erst näher kamen. Auffällig ist das Interesse der Pik Sieben an dem Paar, wobei hier eindeutig Levi an erster Stelle steht.

Die Entwicklung der Charaktere, auf Beziehungs- sowie auf Persönlichkeitsebene, nimmt ebenso verblüffende und richtig packende Züge an. Befürchtet hatte ich, dass es auf ausgetretene und verstaubte Wege geht, wie sie in vielen Romanen zu finden sind. Mittlerweile weiß ich, dass Cordelia Kingsbridge ihre Figuren nicht gern aus einer aufgeräumten Schublade holt, sondern für stürmischen Wirbel mit beachtlichem Tiefgang sorgt.

Niemals habe ich geahnt, dass die bisherigen Teile an Spannung und Genialität noch zu übertreffen sind. Cordelia Kingsbridges Handlungsaufbau führt zu einem Meisterwerk, welches sämtliche Ebenen zu einem siegessicheren Blatt vereint.

Warnen darf ich vor Grausamkeit und Brutalität, welche in dieser Thriller-Reihe zum Einsatz kommen. Der wendungsreiche Hergang und die erbarmungslose Vorgehensweise des Killers haben mich ansatzweise an die Film-Reihe „Saw“ erinnert, wobei die Darstellung auf der Leinwand doch noch extremer ist.

Das Ende von „One-Eyed Royals“ zeigt keine Gnade, sondern heizt die Spannung dermaßen an, dass man vor Ungeduld sofort das nächste Spiel mit der Pik Sieben in Las Vegas wagen will.

Die Pik-Sieben-Morde:
1) Kill Game
2) Trick Roller
3) Cash Plays
4) One-Eyed Royals
5) A Chip and a Chair