Rezension

“Rubinrot” von Kerstin Gier

Rubinrot -

Rubinrot
von

Bewertet mit 5 Sternen

Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16-jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Dass man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!

Spannender, kurzweiliger Trilogie-Auftakt!

Dass „Rubinrot“ demnächst verfilmt wird und es beinahe unzählige (meist positive) Rezensionen zu dem Buch gibt, sagt wohl schon alles. Obwohl ich zunächst skeptisch war, habe ich nun doch mit dieser Trilogie begonnen, die man wohl schon als Kult bezeichnen kann. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Die 16-jährige Gwendolyn kommt aus einer Familie, in der einige wenige das Zeitreise-Gen haben. Eigentlich erwarten alle, dass ihre Cousine Charlotte den ersten (unkontrollierten) Zeitsprung tut, doch bald wird klar, dass – entgegen aller Berechnungen – doch Gwendolyn das Gen in sich trägt, Charlotte jedoch nicht. Das Problem: Charlotte wurde ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet, wie man sich durch die Zeit bewegt, Gwendolyn nicht. Als sie dann noch erfährt, dass sie auf ihren Reisen durch die Zeit eine wichtige Mission erfüllen soll, und zwar gemeinsam mit dem gutaussehenden Gideon, steht ihr Welt vollends auf dem Kopf.

Zunächst möchte ich Kerstin Giers witzige Schreibe loben. Klar, wer schon andere Bücher von ihr kennt, den wird das nicht überraschen. Aber ihren frischen, lockeren und humorvollen Schreibstil in einem Jugendbuch zu erleben, ist wirklich was Besonderes. Das Buch habe ich an einem Tag weggelesen.

Toll finde ich auch die Geschichte rund um die Edelsteine und die dazu passende Gestaltung der Bücher. Ich möchte hier nicht mehr darüber verraten, aber eins kann ich sagen: Ich habe nach dem Lesen von „Rubinrot“ wirklich noch keine richtige Ahnung, in welche Richtung sich das Geschehen bewegen wird und das bietet natürlich eine extreme Motivation, auch die nächsten beiden Bände zu lesen. Das Zeitreise-Thema wird hier nicht zum ersten Mal behandelt, jedoch erfrischend anders und originell umgesetzt.

Auch die Charaktere fand ich ansprechend und sympathisch gestaltet. Natürlich ist Gwendolyn als Hauptprotagonistin dem Leser am nächsten, weil das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist. Jedoch fand ich auch ihre Freundin Leslie total sympathisch. Gideon hingegen kam mir eher geheimnisvoll vor … und ich bin schon gespannt in den Folgebänden mehr über ihn zu erfahren. Hinzu kommt, dass die Liebesgeschichte sich erst anbahnt und, im Gegensatz zu vielen anderen Jugendbüchern, zumindest in „Rubinrot“ keinesfalls im Vordergrund steht und wohldosiert eingesetzt wird.

„Rubinrot“ bietet eigentlich alles, was ein spannendes Jugendbuch braucht: Eine tolle Geschichte (dass die Reihe „Edelstein-Trilogie“ genannt wird, hat natürlich auch seinen Grund!), sympathische Charaktere, jede Menge Spannung und, wie man es von Kerstin Gier erwartet, eine große Portion Humor. Jeder, der aufgrund des Hypes um diese Reihe noch unsicher ist, sollte „Rubinrot“ auf jeden Fall lesen und sich in den Bann dieser Geschichte ziehen lassen.

5 von 5 Sternchen