Rezension

Rührend

Der Wald der verlorenen Schatten -

Der Wald der verlorenen Schatten
von Danbi Eo

Bewertet mit 5 Sternen

Der Wald der verlorenen Schatten ist ein Roman, der einen Ausschnitt aus dem Leben von Hyoju zeigt, einer jungen Frau, die sich von ihrem Leben treiben lässt, ohne genau zu wissen, wohin eigentlich. Sie ist eine Waise, hat keinen Job und wurde kürzlich von ihrem Freund verlassen. Die Aussicht auf ein Erbe lockt sie zu einer Beerdigung in ein entferntes Bergdorf – und das verändert ihr Leben vollkommen.

Hyoju ist kein Charakter, der mit von Anfang an sympathisch war. Zu Beginn ist sie orientierungslos, verbringt ihre Tage damit, sich selbst zu bemitleiden und wirkt nicht unbedingt nett. Man lernt sie allerdings mögen, während sie andere Menschen zu mögen lernt.

Der Schreibstil und die Charakterdarstellung sind durch den koreanischen Ursprung dieses Buchs durchaus anders als das, was man aus der westlichen Literatur kennt. Ungewohnte Wiederholungen, mystische Zauberwesen und eigenartige Riten sind etwas, woraus man sich erstmal einlassen muss. Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es malerisch ist und zum mitfühlen anregt.