Rezension

Ruhig und spannend

Inspektor Takeda und die stille Schuld -

Inspektor Takeda und die stille Schuld
von Henrik Siebold

Bewertet mit 4 Sternen

Kann künstliche Intelligenz morden?

Inhalt:

Nach einem verheerenden Brand in einer Hamburger Seniorenresidenz mit acht Toten, werden Inspektor Takeda und seine Kollegin Claudia Harms mit den Ermittlungen beauftragt. Schon an der Brandstelle wird klar: es handelt sich um Brandstiftung. Aber wer hat was gegen die alten Leute? Könnte es tatsächlich jemand vom Personal gewesen sein, wie Brandermittler Runge vermutet? Bei ihren Befragungen stoßen Takeda und Claudia auf eine Firma, die in Deutschland Pflegeroboter testet. Genau so einer war auch in der Residenz im Einsatz. Schon bald müssen sich die beiden Ermittler fragen: kann ein Roboter Mord begehen? Dann kommt es zu einem weiteren Brand....

Leseeindruck:

"Inspektor Takeda und die stille Schuld" ist der bereits 5. Band einer Reihe mit Inspektor Takeda. Ich kenne die Vorgänger nicht. Hatte aber keinerlei Schwierigkeiten damit. Wichtiges wird kurz umrissen. So konnte auch ich mir ein Bild über die beiden Hauptprotagonisten machen. Den Schreibstil habe ich als ruhig und unaufgeregt empfunden. Von der ersten Zeile an hatte ich das Gefühl, die japanische Gelassenheit zu spüren. Auch wenn es ziemlich melancholisch beginnt und sich das immer wieder einmal im Buch fortsetzt. Was aber mit dem Privaten von Takeda zu tun hat. Allerdings liegt das nicht im Fokus, sondern die Ermittlungen. Diese waren anders als üblich. Gemeinsam und doch getrennt. Dabei aber sehr effektiv. Trotz der unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Takeda und Claudia sehr harmonisch. Die Dialoge der Figuren im Krimi haben mich an manchen Stellen zum Schmunzeln gebracht und authentisch gewirkt. Zudem gab es immer mal wieder eine kleine Spitze zur Deutschen oder Japanischen Mentalität. Auch hat der Autor einige Themen kritisch angesprochen. Was mir gut gefallen hat. Lediglich ein paar Ausführungen zur künstlichen Intelligenz waren mir gerade in der Mitte des Buches etwas zu viel. Das hätte ich mir etwas straffer gewünscht. Lange habe ich gerätselt wer denn nun den Brand gelegt hat. Ideen verworfen, um sie etwas später wieder hervor zu holen. Den Zusammenhang in diesem Ausmaß hatte ich allerdings nicht erwartet und konnte mich überraschen. Auch wenn es am Ende noch einmal richtig spannend wurde, ist sich der Autor mit seinem Stil am Ende treu geblieben und hat alles unaufgeregt aufgelöst.

Fazit:

"Inspektor Takeda und die stille Schuld" konnte mich überzeugen. Gerade weil der Krimi etwas ruhiger als im Genre üblich daher kommt. Gesellschaftskritische Themen werden angesprochen und gut in der fiktiven Geschichte verwoben. Mit mir hat die Reihe einen neuen Fan gewonnen. Gerne empfehle ich diesen Kriminalroman weiter.

Kommentare

hobble kommentierte am 06. April 2021 um 07:00

was fürs wunschregal