Rezension

Ruhiger Krimi

Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes - Robert C. Marley

Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes
von Robert C. Marley

Frederick Greenland fährt mit seiner Familie für ein paar Tage nach Oxford. Die Urlaubsstimmung endet in der Bodleian Library, denn dort liegt ein Toter. Der Literaturprofessor Hargraves wurde offensichtlich mit einer Statue erschlagen. Greenlands Freund Inspector Swanson reist mit Sergeant Phelps nach Oxford, um die dortige Polizei zu bei den Ermittlungen zu unterstützen. Dabei stößt er unter anderem auf ein geheimnisvolles Buch, das seit dem Mord spurlos verschwunden ist ...

"Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes" ist der siebte Band aus der Reihe der viktorianischen Krimis. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgängerbände nicht unbedingt kennen muss. Ich habe bisher nur den sechsten Band gelesen und hatte nicht das Gefühl, dass mir entscheidendes Vorwissen gefehlt hat. Gelegentlich wird auf frühere Ereignisse Bezug genommen, aber nie so, dass die Auflösung eines anderen Falles verraten wird.

Der Krimi hat mich wunderbar ins viktorianische England des Jahres 1895 versetzt und greift den damaligen Zeitgeist gelungen auf. Dazu passt auch die als Nebenhandlung eingeflochtene tatsächliche Begebenheit um Oscar Wilde, dem wegen seiner Homosexualität der Prozess gemacht wird. Die eigentliche Krimihandlung verläuft größtenteils eher ruhig, aber ich fand das Buch dennoch kurzweilig. Es endet mit einem Klassiker: Der Ermittler versammelt alle Verdächtigen in der Bibliothek. Trotzdem hatte das Ende seine ganz eigene Note und wich von dem üblichen Muster ab. Die Auflösung fand ich überzeugend, aber nicht gerade spektakulär.

Fazit: Ruhiger Krimi, der auf interessante Weise ins viktorianische England eintauchen lässt, vier Sterne.