Rezension

Runder Abschluss für das Dezernat Q

Verraten -

Verraten
von Jussi Adler-Olsen

 

„Man soll gehen, wenn es am schönsten ist“ – diesen Spruch nimmt sich Jussi Adler-Olsen zu Herzen und bringt seine Reihe rund um Ermittler Carl Mørck und das Dezernat Q zu einem Ende.

Das Serienfinale widmet sich einem Fall, der sich seit Band 1 wie ein roter Faden durch die Reihe zieht: Es geht um den Druckluftnagler-Fall, der dazu führte, dass Carls Kollege Hardy schwer verletzt wurde und sein Kollege Anker starb. Carl selbst sitzt wegen möglicher Verstrickungen in kriminelle Aktivitäten rund um diesen Fall zu Beginn des Serienfinales in Untersuchungshaft. Die Handlung setzt hier unmittelbar nach dem Vorgängerband Natriumchlorid ein. Beide Bände direkt hintereinander zu lesen, kann hier von Vorteil sein. Ich war zu Beginn des Finales erstmal damit beschäftigt, die Handlungsstränge zu sortieren.

Ganz ehrlich gesagt, schlich sich im ersten Drittel bei mir leise Enttäuschung ein – irgendwie fesselte mich das lang ersehnte Finale nicht so richtig. Erst später wurde mir klar, woran das liegt – dadurch das Carl isoliert im Gefängnis sitzt, kommt die typische Dezernat Q Dynamik nicht so richtig auf. Auch der Rest des Teams – Assad, Rose und Gordon – bekommen aufgrund vieler, langer Nebengeschichten nicht so viel „Showtime“ wie gewünscht.

Der weitere Verlauf der Geschichte konnte mich jedoch versöhnen – Action, Tempo, Teamwork und spannende Twist warten in gewohntem Adler-Olsen Stil. Alle losen Enden werden noch einmal aufgenommen und Carl stellt sich seiner Vergangenheit.

Damit wird „Verraten“ für mich doch noch zu einem runden und würdigen Abschluss der Serie und bekommt vier Sterne von mir – auch wenn es wohl nicht zu meinem Lieblingsbuch der Reihe werden wird. Ein Ende für eine derart erfolgreiche Reihe zu schreiben, ist aber sicher auch keine einfache Aufgabe.