Rezension

Schatzsuche...

Cherringham - Die Nacht der Langfinger - Neil Richards

Cherringham - Die Nacht der Langfinger
von Neil Richards

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei Dorfbewohner finden einen Schatz - eine wertvolle römische Platte aus reinem Silber. Zwar müssen sie sich die Belohnung mit dem Farmer und der Besitzerin des Landes, Lady Repton, teilen, aber es bleibt immer noch genug für alle. Der Archäologe Professor Cartwright bietet an, den Fund sicher in seinem Safe zu verstauen. Doch als am nächsten Tag der Experte des Britischen Museums eintrifft, um den Fund zu begutachten, ist dieser verschwunden! Die Polizei verdächtigt eine bekannte Gruppe von Kunstdieben. Aber Jack und Sarah haben eine andere Vermutung...

Dies ist der vierte Band der mittlerweile 24bändigen Reihe englischer Kurzkrimis, bei Audible als ungekürzte Hörbuchfassung (3 Stunden und 17 Minuten) erhältlich. Gelesen wird das Hörbuch von Sabina Godec, die den Vortrag ruhig und unaufgeregt gestaltet, die aber durch ihre charismatische Stimme zu fesseln weiß.

Die beiden Hilfsarbeiter trauen ihren Augen nicht, als auf dem Acker eines Farmers der Metalldetektor wild auszuschlagen beginnt und sie daraufhin eine große silberne Platte ausgraben. Das britische Gesetz schreibt jedoch vor, dass der Finder eines Schatzes diesen nicht für sich behalten darf, sondern ihn mit dem Besitzer des Grundstücks, auf dem der Schatz gefunden wurde, teilen muss. Alle sind aus dem Häuschen, als sie von dem hohen Wert des Fundes erfahren - für die Hilfsarbeiter wäre dies ein Weg aus dem Schuldenberg, der Farmer könnte den hohen Pachtzins auf Jahre hinaus zahlen, und die Besitzerin des Landes, Lady Repton, wäre endlich in der Lage, die längst fälligen Reparaturen an ihrem alten Landsitz vornehmen zu lassen.

Dummerweise posaunen die beiden Hilfsarbeiter die Nachricht von dem Fund abends bierselig im Pub herum. Als am Tag darauf ein Experte vom Britischen Museum erscheint, um den Fund zu begutachten, ist dieser jedenfalls verschwunden. Ausgerechnet aus dem sicheren Safe des im Ruhestand befindlichen Archäologen Professor Cartwright heraus. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Steckt dahinter aber tatsächlich die bekannte Diebesbande, vor der derzeit kein Kunstwerk sicher scheint? Dies scheint jedenfalls die Polizeit zu vermuten - doch Sarah und Jack haben da so ihre Zweifel...

Jack und Sarah gehen zunehmend vertrauter miteinander um. So hilft Sarah dem ehemaligen New Yorker Detective beispielsweise bei der Vorbereitung einer Hausbootparty, zu der Jack das halbe Dorf einzuladen gedenkt. Doch in die Vorbereitungen hinein platzt der Diebstahl der alten und wertvollen römsichen Silberplatte. Begeistert über die Möglichkeit, erneut ermitteln zu können, stürzen sich Sarah und Jack in den neuen Fall. Doch diesmal muss Sarah nicht nur ihre ausgesprochen große Begabung für alles Technische und Digitale in Anspruch nehmen, sondern die beiden Ermittler müssen zudem auch noch tief in die Trickkiste greifen. ..

Die Wiederbegegnung mit dem Ermittlerduo macht mir von Fall zu Fall mehr Spaß, weil die Charaktere immer vielschichtiger werden. Der Fall ist interessant und bietet ein paar Überraschungen, doch in erster Linie ist es erneut das Flair des englischen Krimis, das mich hier begeistern konnte. Ein bisschen wie die 'Fünf Freunde'-Reihe von Enid Blyton, nur für Erwachsene. Der Reihe bleibe ich jedenfalls weiterhin treu!

© Parden