Rezension

Schicksalsbeichte

Gelähmt ist nicht gestorben
von Tom Gschwandtner

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Neue Schuhe braucht Tom Gschwandtner nicht mehr - außer um Modetrends zu folgen. Im September 1995 bricht er sich, damals rastlose 26 Jahre alt, bei einem Autounfall den Hals. Der Wagen landet in einem Waldstück auf dem Dach und Tom auf der Intensivstation, dann in der Reha und schließlich im Rollstuhl. Doch er holt sich sein neues Leben. Schritt für Schritt, was schwierig ist, wenn man nicht gehen kann.

Und irgendwann steht er plötzlich wieder mitten im Leben, obwohl er sitzt. Ein Jahr nach dem Unfall heiratet er seine Freundin Gabi, die bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt wurde, nun aber wieder ganz gesund ist. Sie beziehen ihr neues, barrierefreies Haus, gründen eine Firma, bekommen zwei wundervolle Kinder und lachen und streiten so wie alle anderen Menschen auch.

Sein Fazit: es ist ein gutes Leben. Trotz Rollstuhl. Von einer Nachahmung rät er dennoch dringend ab.

Leseeindrücke:

Die Autobiografie setzt genau da ein, wo Toms vorheriges Leben auch aufhört: Am Tag des furchtbaren Autounfalls vor 20 Jahren und ebenso wie er aus seinem gesunden Leben herauskatapultiert wird, werden wir in die Geschichte hineingeworfen: Seine Lebensgeschichte. Dieser Unfall hat eine Querschnittslähmung zufolge, was wir zuvor ja bereits in der Buchbeschreibung auch lesen konnten....

Der Autor berichtet uns wie er alles erlebt hat, auch in Arztberichte mit Datum dürfen wir Einblick erhalten, sowie in Gabis Tagebucheinträge ebenfalls, wie sie die Situation erlebt hat.
Die Lebensgeschichte von Tom ist tief beeindruckend, das Buch selbst kurzweilig und lesenswert. Hier kann man lernen, lernen über Kraft und Überlebenswille. Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm.  Da ich selbst zu 100 % behindert bin, was man aber nicht auf dem ersten Blick sieht,  berührt mich dieses Buch auch persönlich.

Tief in sein Innerstes lässt der Autor blicken. 23 Kapitel, die einem fesselten und nicht mehr losließen, verteilen sich über knapp 200 Seiten. Das Cover zeigt den Autor und Betroffenen, der lächelnd sein Lebensmotto ausstrahlt: "Gelähmt ist nicht gestorben". Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne!

© esposa1969