Rezension

Schlechter Schreibstil

Noras zweites Gesicht - J. K. Johansson

Noras zweites Gesicht
von J. K. Johansson

Bewertet mit 1 Sternen

Am ersten Schultag nach den Ferien macht es schnell die Runde: Laura Anderson ist verschwunden. Schließlich wird am Strand von Palokaski die Leiche einer jungen Frau gefunden, Laura. Die Polizei geht von einem Unfall aus und der Fall wird zu den Akten gelegt. Aber Nora, eine Mitschülerin, will gesehen haben, wie Laura von einer Klippe gestoßen wurde – und sie nennt einen Verdächtigen. Keiner glaubt ihr. Dann taucht im Netz der Blog einer gewissen Maddy auf und heizt die Spekulationen mit immer neuen Details wieder an. Aber so schnell Maddy aufgetaucht ist, so schnell ist sie auch wieder verschwunden. Und verschwunden ist jetzt auch Nora.

Meine Meinung: 
Der erste Teil hatte mich schon nicht überzeugt. Ich fand die Geschichte da aber noch interessant und neuartig und hatte 3 Sterne vergeben. 
Dem zweiten Teil kann ich dagegen leider nur einen Stern geben.

Ich muss leider sagen, dass kein Charakter wirklich gut ausgearbeitet ist. Jede Person bleibt oberflächlich und nichtssagend. Eigentlich kann man auch nicht verstehen, dass die Personen von irgendjemandem gemocht werden oder Freunde haben, weil alle irgendwie unsympathisch sind und alle sich merkwürdig verhalten. 
Des Weiteren hat man das Gefühl, dass die Autoren viele kleine Nebenstränge einbauen wollen. Miias Mutter verbirgt etwas, Nikke verbirgt etwas, Antti verbirgt etwas, Suski verbirgt etwas.... Alle haben irgendwie Geheimnisse und ich hoffe sehr, dass im dritten Teil eine gelungene Auflösung kommt. Ich erwarte vom dritten Teil nichts großartiges, aber bisher bin ich von der Reihe extrem enttäuscht und vielleicht kann der dritte Band mich ja nochmal aufheitern. 

Außerdem muss ich sagen, dass die Autoren viel Social Media reinbringen, sich aber augenscheinlich gar nicht wirklich auskennen bzw. nicht gut recherchiert haben. Die Aussagen zu Social Media sind sehr flach und alleine die Story, dass Nora einen Blog eröffnet und dieser innerhalb von wenigen Stunden tausende Follower hat, ist völlig aus der Luft gegriffen. Das wäre vielleicht noch glaubwürdig, wenn die Geschichte etwas früher spielen würde, als Social Media noch nicht so ausgereift war - heutzutage hat aber einfach jeder einen Blog und es ist extrem schwer sich zu etablieren. Die Autoren haben hier einfach schlechte Recherchearbeit geleistet. 

Wenn man dann an Leser gerät, die sich etwas auskennen, hat man als Autor schlechte Karten. Und so fühlt man sich als Leser auch einfach nicht ernst genommen. Das wird noch verstärkt durch den schlechten Schreibstil. Die Dialoge und Gedanken der Figuren sind sehr flach. Ich hatte immer das Gefühl, dass mir als Leser keine komplexen Vorgänge und Gespräche zugetraut werden und es deshalb auf einer einfachen Ebene gehalten wird. Das macht aber die ganze Story vorhersehbar und irgendwie niveaulos, weil man als Leser gar nicht dazu kommt sich komplexe Gedanken zu machen - da es keine komplexen Ereignisse gibt. 
Auch der Cliffhanger führt nicht dazu, dass ich unbedingt weiterlesen will, aber ich würde die Trilogie gerne beenden, deshalb lese ich jetzt sofort den dritten Teil. 

Fazit: 
Die Fortsetzung ist nicht gelungen. Der Schreibstil ist eher kindgerecht. Man hat als Leser das Gefühl, dass einem komplexe Dialoge und Gedanken nicht zugetraut werden. Aus diesem Grund bleibt die Story flach. Die Charaktere sind oberflächlich und nichtssagend. Für mich ein absoluter Flop - 1 Stern!