Rezension

Schön zu lesen

Dunkler Zwilling - Doris Bezler

Dunkler Zwilling
von Doris Bezler

Bewertet mit 4 Sternen

Eine fesselnde, angenehm zu lesende Geschichte, die mit überraschenden Wendungen daherkommt und zeigt, dass selbst die dunkelsten Geheimnisse irgendwann zutage kommen.

Kurzbeschreibung:
Der 15-jährige Max ist mit seinen Eltern aufs Land, ins Haus der Großmutter gezogen. Als Neuer an der örtlichen Schule hat er es nicht wirklich leicht, aber glücklicherweise lassen seine Mitschüler ihn wenigstens eher links liegen, als dass sie ihn mobben. Dennoch fühlt er sich total unsicher. Als er sich unbedarft durch die Haare streicht und seine Brille absetzt, bemerkt er zum ersten Mal die erstaunten Blicke einiger Mitschüler. Besonders die von Annalena. 
Max sieht aus wie Maurice – wie Annalenas Freund, der vor einem Jahr unter rätselhaften Umständen ums Leben kam. Anfangs reagiert Max noch recht erschrocken, doch schnell beginnen ihm die Vorteile seiner Doppelgängerrolle zu gefallen. Er findet Beachtung und genießt sein Ansehen ... Bis zu dem Moment, als er einen toten Fisch in seinem Spind findet und Drohbriefe erhält. 

Meine Meinung:
Die Geschichte ließ sich gut und flott lesen und hat mir im Grunde genommen auch sehr gut gefallen. Meine Erwartungen, was die Spannung eines Thrillers angehen, wurden jedoch nicht zu 100 Prozent erfüllt, aber nichtsdestotrotz gab es einige Überraschungen.
Vieles war recht vorhersehbar oder wurde im Vorfeld schon irgendwo angedeutet, aber der Schreibstil der Autorin hat mich immer wieder an die Geschichte fesseln können und hat zum richtigen Zeitpunkt einige Überraschungsmomente bereitgehalten.
Die Charaktere haben einen gut ausgearbeiteten Eindruck vermittelt. Nicht alle waren von Beginn an sympathisch, glatt oder gar vollkommen. Besonders bei Max musste man etwas Geduld aufbringen, um ihn mögen zu können. In Anbetracht seiner Situation war sein Verhalten jedoch absolut gerechtfertigt und nachvollziehbar. Er hätte gar nicht anders sein dürfen, ansonsten wäre die Authentizität verloren gegangen. 
Im Gegensatz zu Max hat mir Chiara, die Stiefschwester von Maurice, von Anfang an gefallen. Mit ihrer frischen und ehrlichen Art hat sie die Geschichte vorangetrieben und bereichert.
Der größte Teil der Story wird aus Max‘ Sicht beschrieben aber auch Chiara kommt zu Wort und wir erfahren so einiges aus ihrer Sicht. Ergänzt wird das Ganze durch Max‘ Tagebucheinträge, die Vieles erklären und die Leser noch etwas tiefer in seine Gedanken schauen lassen.

Fazit:
Eine fesselnde, angenehm zu lesende Geschichte, die mit überraschenden Wendungen daherkommt und zeigt, dass selbst die dunkelsten Geheimnisse irgendwann zutage kommen.