Rezension

Schöne Erinnerungen

Zwei Mark für ein Lächeln - Margarethe Rick-Neuendorff

Zwei Mark für ein Lächeln
von Margarethe Rick-Neuendorff

Bewertet mit 4 Sternen

„...Und zum ersten Mal spürte sie in ihrem kindlichen Herzen, wie es sich anfühlte, wirklich glücklich zu sein...“

 

Außer einem kurzem Vorwort erhält das Buch 25 Geschichten, die meist aus den Nachkriegsjahren stammen.

Die Geschichte haben unterschiedliche Thematik und verfügen damit auch über verschiedene Schriftstile.

Auf einige wenige möchte ich besonders eingehen.

In „Der Herzenswunsch“ träumt ein Kind von einem Puppenwagen. Doch die finanziellen Möglichkeiten reichen nicht. Da hat Frau Link, eine Freundin der Familie, eine besondere Idee. Die Geschichte zeigt, wie Einfallsreichtum und Mitgefühl zu einem guten Ende führen. Obiges Zitat stammt aus der Erzählung.

Das Thema Puppenwagen greift die Autorin in einem völlig anderen Zusammenhang in einer späteren Erzählung nochmals auf. Die spielt in der Gegenwart. Eine alte Dame im Seniorenheim fährt täglich mit einem uralten Puppenwagen ihre Runde. Das bringt die Besucher auf den Gedanken, ihr ein besonders Weihnachtsgeschenk zu machen.

Von Gottes Bewahrung berichtet die Autorin in den Geschichten „Am Gardasee“ und „Schrecksekunde in Italien“.

Es gibt auch humorvolle Erzählungen. Allerdings ist den Mädchen in „Fünf Mädchen und drei Jungen“ der Humor vergangen, als am Sonntag die Jungen mit ihren Mopeds im Ort lautstark auf sich aufmerksam machten.

Andere Geschichten erzählen von liebevoller Zuwendung und Hilfsbereitschaft. Nur wenige Themen wenden sich den düsteren Seiten des Lebens zu. Hier geht es insbesondere um Unachtsamkeit der Eltern gegenüber dem Kind oder der Sehnsucht nach dem fehlenden Vater.

Der Schriftstil liest sich leicht und angenehm. Schöne Sprachbilder und eine gekonnte Wiedergabe der Emotionen der Protagonisten zeichnen ihn aus.

Der Aufbau der einzelnen Erzählungen ist einheitlich gestaltet. Über der Überschrift sind zwei stilisierte Blumen gezeichnet. Am Ende der Geschichte steht kursiv ein Bibelspruch, der zum Inhalt passt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es weckt Erinnerungen an ein Zeit, die weniger hektisch war und wo der Wert von Kleinigkeiten noch geschätzt wurde. Dabei hat die Autorin durchaus thematisiert, dass auch diese Zeit ihre besonderen Schwierigkeiten hatte.