Rezension

Schöne Fantasygeschichte

Der Ruf des Drachenschwerts - Eva Dumann

Der Ruf des Drachenschwerts
von Eva Dumann

Bewertet mit 5 Sternen

Nach König Medons Sturz gelingt es diesem mit dem legendären, aber zerbrochenen Schwert Gnifaldir nach Edran zu entkommen. Da eine Legende besagt, dass, wer das Schwert besitzt, der wahre König Niturias ist, macht sich Pellinor, der Sohn des neuen Königs auf, Gnifaldir zurückzuerobern.

 

Arber, Heimat von Pellinors Ziehschwester Eolée, wird derweil von den Alben erobert. Auch diese sind hinter Gnifaldir her, versprechen sie sich doch davon die Rettung vor den Draugs, mysteriösen Wesen, denen man die Herrschaft über die Mahre nachsagt, die die Heimat der Alben bedrohen. Als die Albin Nijall ahnt, dass Eolee mehr über den Verbleib des Schwertes weiß, machen die beiden sich auf die Suche danach.

 

Eva Dumann hat einen sehr schönen und stimmungsvollen Erzählstil und die dazu passende Sprache, ich habe jeden Satz genossen. Schön fand ich auch, dass hin und wieder Humor durchblitzt, der der sonst eher bedrückenden Stimmung des Romans sehr gut tut. Die von der Autorin entwickelte Welt hat mir gut gefallen, zunächst wähnte ich mich in einer fast „normalen“ mittelalterlich angehauchten Welt, mit einem Touch Fantasy durch das legendäre Schwert, doch nach und nach tauchten immer mehr phantastische Wesen auf. Da gibt es Elfen und Alben, Mahre und Draugs, die zwergenhaften Nibelunger und die pelzigen Herodhil (die mich ein bisschen an die Hobbits erinnerten). Die Suche führt durch verschiedene Gegenden, wobei sich die im Anhang befindliche Karte als nützlich erweist.

 

Auch die Charaktere sind der Autorin gut gelungen, bis hin zu den Nebenfiguren, wie Nijalls Hund Faól oder dem Draug Kala, wirken sie alle sehr lebendig und man gewinnt so manchen richtig lieb, ich fand z. B. auch Pellinors Freund Ettilond, ein Herodhil, der nicht nur Schneider sondern auch Dieb ist, richtig klasse. Eva Dumann erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, so begleiten wir neben Pellinor und Eolée auch Nijall und den Bastardsohn des edranischen Königs, Hraban, dadurch, dass man diese aus verschiedenen Sichten erlebt, wird diese sehr bereichert. Etwas irritiert hat mich zunächst das erste Kapitel, in dem wir die Geschichte von Laurel erfahren, der jetzigen Königin von Edran, doch im Laufe der Handlung wird verständlich, warum diese wichtig ist.

 

„Der Ruf des Drachenschwerts“ ist die Fortsetzung von „Im Zeichen der Schwäne“, man kann es aber unabhängig davon lesen. Auch ich habe den Vorgänger noch nicht gelesen, aber nun große Lust darauf, auch die Vorgeschichte um Pellinor und Eolée zu lesen. Der Roman wird für Jugendliche empfohlen, aber Erwachsene werden genauso Freude daran haben.

 

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich habe mich regelrecht in der Welt verloren und mit Pellinor, Eolée, Hraban und Nijall gezittert. Sehr empfehlenswert für alle Fantasy-Fans.