Rezension

Schöne Illustrationen und wichtige Botschaft, aber teilweise zu philosophisch

Layla im Reich des Schneekönigs -

Layla im Reich des Schneekönigs
von Reinhold Messner

Bewertet mit 3 Sternen

»Papa war häufig auf Reisen und lebte oft monatelang im Reich des Schneekönigs. Wenn er zurückkam, erzählte er nur wenig. Das Wasser, die Luft und das Licht dort oben hatten ihn schweigen gelehrt oder alles vergessen lassen. Das machte mich neugierig und eines Tages fragte ich ihn, ob ich mitdürfe.«

Reinhold Messner ist sicher jedem bekannt, auch als Autor hat er sich bereits einen Namen gemacht. Mit diesem Kinderbuch nun richtet er sich an junge Leser, denen er etwas von seiner Begeisterung für das Hochgebirge, vom Respekt für andere Völker und die Natur und vom Wert der Stille und Einsamkeit vermitteln möchte.

 

Teilweise gelingt das. Die Atmosphäre des Buchs ist schon eine besondere, die Illustrationen liebenswert und eindrucksvoll zugleich. Die Weite und Faszination dieser völlig anderen Welt werden spürbar und da mich Natur und ferne Länder immer schon begeisterten, hätte ich mich als Kind wohl sehr angesprochen gefühlt.

 

Was Layla auf der Reise mit ihrem Vater erlebt, ist wirklich spannend. Das Reich des Schneekönigs wird nicht genauer bezeichnet, aber die Beschreibung der Lebensumstände der Menschen, das Zusammentreffen mit Yaks und die überall hängenden Gebetsfahnen sprechen für Nepal und Tibet. Die Menschen jedenfalls dort leben zufrieden, obwohl es ihnen doch an zahlreichen materiellen Dingen mangelt. Laylas Sinne werden auf die bewusste Wahrnehmung der sie umgebenden Natur geschärft, sie fühlt sich verzaubert.

 

All das ist sehr schön und die Botschaft empfinde ich als wichtig. Ich fürchte nur, dass die Sprache nicht jedes Kind ansprechen wird, sie ist an einigen Stellen recht philosophisch. Mein Ding ist das nicht und ich kenne auch ehrlich gesagt kein Kind, das so spricht. Vielleicht war Herr Messner als Kind ja so? Laut seiner Vita bestieg er als Fünfjähriger seinen ersten Dreitausender, gemeinsam mit dem Vater. Ob der auf diese Weise mit seinem Sohn gesprochen hat?

Mir ist das fremd. Ich habe in meinem Leben schon viel vorgelesen und ich sehe vor meinem geistigen Auge, wie an manchen Stellen Fragezeichen in Gesichtern erscheinen würden. Und an anderer Stelle ungläubiges Staunen darüber, dass Layla (groß genug, um eine weite Reise zu machen, Feuer zu machen und Zelte aufzubauen) ein Flugzeug als riesigen Metallvogel bezeichnet.

 

Fazit: Wichtige Botschaft, schöne und stimmungsvolle Illustrationen. Für mein Empfinden ist die Sprache aber nicht kindgerecht.