Rezension

Schöne Kurzgeschichte

Der Weg des Schwertes -

Der Weg des Schwertes
von Birgit Constant

Bewertet mit 5 Sternen

„...Warum hatte sein Vater Mael ihn nicht in eine Priesterschule gegeben? Dort hätte niemand etwas an seiner Größe auszusetzen!...“

 

Der Knappe Loic ist nicht nur jünger als seine drei Brüder, sondern auch wesentlich kleiner. Das lassen sie ihn spüren.

Die Autorin hat eine spannende Kurzgeschichte geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen, Dabei stören auch die historischen und fremdsprachigen Begriffe nicht. Die Übersetzung befindet sich im Anhang.

Wir schreiben das Jahr 1070. Loic ist Knappe des Ritters Arzhel. Sehr gut gefallen mi die Gespräche zwischen beiden. Arzhel versucht, Loic Mut zu machen und ihn aufzubauen. Bei gemeinsamen Reisen gibt er ihm konkrete Aufträge.

Als Loic in einem Gasthaus wegen eines Quartiers nachfragt, sieht er, wie ein Betrunkener ein besonders wertvolles Schwert zieht und betrachtet. Es fällt unter die Bank. Dann verlässt der Ritter das Gasthaus, ohne das Schwert mitzunehmen.

Loic nimmt die Waffe an sich. Sie soll ihm Kraft und Stärke im Kampf verleihen. Wird das gelingen? Es kommt hinzu, dass Loic Normanne ist, das Schwert aber einem Angelsachsen gehörte. Dadurch sind weitere Probleme vorprogrammiert.

Doch das Buch behandelt nicht nur Kampf und Streit. Selbst auf den wenigen Seiten wird die düstere Atmosphäre der Moorlandschaft gut beschrieben.

 

„...Das dichte Röhricht verschluckte Geräusche hungriger Jäger, die auf der Suche nach ahnungsloser Beute das dichte Schilf durchstreiften...“

 

Loic wächst mit seinen Aufgaben. Und er lernt begreifen, dass das Schwert nur eine Waffe ist. Wie erfolgreich er ist, hängt zuerst von seiner inneren Einstellung ab.

Die Kurzgeschichte hat mir sehr gtu gefallen. Sie weckt das Interesse, die nachfolgenden Bände zu lesen.