Rezension

Schöne ruhige Geschichte!

Die Telefonzelle am Ende der Welt -

Die Telefonzelle am Ende der Welt
von Laura Imai Messina

Bewertet mit 4 Sternen

In 2011 hat in Japan ein Tsunami gewütet, der viele Leben genommen hat und auch Yui hat ihre Mutter und ihre kleine Tochter verloren. Während sie anfangs in der Notunterkunft noch hofft, dass die Beiden lebendig gefunden werden, kommt eines Tages die Nachricht, dass ihre Leichen gefunden werden. Eine Nachricht, die Yui noch Jahre später nicht verkraftet hat, denn wie soll man auch mit einem solch gewaltigen Verlust weiterleben? Als sie eines Tages von einer Telefonzelle erfährt, in der Menschen Nachrichten an ihre geliebten Verstorbenen hinterlassen, bricht sie Hals über Kopf dorthin auf. Doch sie findet dort nicht nur eine Telefonzelle, sondern auch Takeshi, der seine Frau verloren hat und nun mit seiner kleinen Tochter alleine ist, viele neue Bekannte und seit Langem wieder etwas wie Hoffnung…

Eine Geschichte, die gleichzeitig so traurig ist und doch auch so viel Hoffnung spendet… Yui und Takeshi sind Beide sehr zurückhaltende, ruhige und von Trauer gezeichnete Charaktere, die nach ihren Verlusten nur zögerlich dazu bereit sind, sich der Welt und anderen Menschen gegenüber wieder zu öffnen. Wahrscheinlich ist es genau deswegen so schön zu sehen, wie sie langsam aber sicher ein Band miteinander knüpfen und eine Stütze im Leben des Anderen werden. 
Zu erwähnen ist unbedingt auch die tolle Aufmachung des Buches, da oftmals nach den Kapitels kleine Auszüge aus einer Playlist, einem früheren Gespräch oder einer Einkaufsliste sind und diese kleinen Details die Geschichte irgendwie noch greifbarer machen. 
Die ganze Geschichte ist ruhig und plätschert eher langsam vor sich hin, doch beim Lesen stört diese fehlende Spannung gar nicht. Eine sanfte Geschichte, die mit ihren bildhaften Erzählungen nachdenklich stimmt und uns daran erinnert, dass wir die Hoffnung nie verlieren dürfen.