Rezension

Schöne Weihnachtsgeschichte für Kinder

Aufregung im Advent - Wo ist Herr Polymorf? -

Aufregung im Advent - Wo ist Herr Polymorf?
von Kaja Paulan

Bewertet mit 5 Sternen

„...Der letzte Novembertag begann für Paul und Anna genauso trüb wie das Wetter draußen….“

 

Hinzu kommt noch, dass beide zu Hause bleiben müssen, weil sie sich eine fiese Erkältung eingefangen habe. Der 6jährige Paul schreibt einen Brief an den Weihnachtsmann, obwohl man ihm gerade verklickert hat, dass es den gar nicht gibt. Dann aber erscheint ein kleiner Mann bei ihnen, der sich als Herr Polymorf vorstellt.

Die Autorin hat ein humorvolles und phantasiereiches Kinderbuch geschrieben. Es ist in Form eines Adventskalender gestaltet, das heißt, für jeden Tag ist ein Abschnitt vorgesehen.

Der Schriftstil ist kindgerecht. Besonders gefällt mir dabei, dass Fremdwörter postwendend von einem der Akteure erklärt werden.

Herr Polymorf wurde geschickt, um die Kinder zu unterhalten. Er hat allerdings mit Kindern keine Erfahrung und erweist sich als etwas grantig. Trotzdem gibt er sich Mühe und regiert auf die Kritik der Kinder. Begeistern kann er sie mit seinen außergewöhnlichen Erzählungen.

Sprachlich enthält die Geschichte viele Feinheiten. Das beginnt schon mit den Ortsnamen. Natürlich kann man sich vorstellen, was es bedeutet, wenn eine Stadt „Planlos“ heißt.

Dann aber ist Polymorf verschwunden und Engel Horst erscheint. Bei dem ist es den Kindern langweilig. Also beschließen sie:

 

„...Machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach Polymorf...“

 

Horst will dafür sorgen, dass die Eltern von ihrer Abwesenheit nichts mitbekommen. Er versetzt sie in eine Traumzeit. Ihr Weg führt sie über mehrere Stationen bis ins Weihnachtsdorf. Nebenbei lernen sie viele internationale Weihnachtsmänner kennen, erfahren, dass die Meinung darüber, wie Weihnachten auszusehen hat, fast diametral sind, müssen lernen, Herrn Polymorf zu vertrauen, obwohl manche seiner Handlungen auf den ersten Blick unlogisch sind.

Ursache für das ganze Durcheinander sind sogenannte Wirrlinge. Hier ist der Name Programm. Außerdem sind sowohl Polymorf als auch Engel Horst mit ihren Aufgaben im Weihnachtsdorf unzufrieden.

Wider wurden Sprachspiele in den Text integriert. Was zum Beispiel hat ein Zebrastreifen mit Zebras zu tun? Und was wirft ein Maulwurf?

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich nicht nur köstlich amüsiert, sondern fand es auch spannend, manches Geschehen um Weihnachten zu hinterfragen. Herr Polymorf war es zu kitschig – kann man so sehen. Seine Art von Action muss man aber auch nicht unbedingt mögen.

Sehr überraschend fand ich die Auflösung der sogenannten Traumzeit.