Rezension

Schöner Historienschmöker

Beginenfeuer - Marie Cristen

Beginenfeuer
von Marie Cristen

Ich muss sagen, bei mir hat dieses Buch - völlig zu Unrecht - Jahr auf dem SuB gelegen, bis ich mich dazu entschließen konnte, es endlich einmal in die Hand zu nehmen. Ich muss sagen, das einzige was ich daran bereue ist, dass es so lange auf dem SuB gelegen hat und es so die Nachfolgebände nur gebraucht oder eben als Ebook zu kaufen gibt.

Schon nach den ersten paar Seiten hat mich dieses Buch in Seinen Bann gezogen und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Man fiebert richtig mit der Begine Ysée und den Andrieus mit, wie sie sowohl weltlichen als auch geistlichen/kirchlichen Machenschaften ausgesetzt sind und insbesondere Ysée als Frau im Mittelalter ihren Weg findet und sich nicht von den Männern ihrer Zeit unterdrücken lassen will. Der Beginenkonvent bot ihr hierfür ein passendes Zuhause. Denn die Frauen sind hier durch kein Gelübde gebunden und unterstehen keinem Mann. Dem Einzigen dem sie Rechenschaft schuldig sind, sind der Beichtvater und durch ihn auch Gott. Doch da die Beginen keine Steuern zahlen und ein Zeichen für die Unabhängigkeit der Frauen sind, sind sie ein Dorn im Auge von König, Klerus und Handwerkern der jeweiligen Städte. Bald muss Ysée um ihre Zukunft bangen und sich ihren Weg suchen.

Besonders gefallen hat mir an diesem Roman, dass die Geschichte nicht nur aus einer Perspektive beschrieben wird, sondern dass die einzelnen Kapitel in die Sichtweisen und Geschehnisse der drei Protagonisten aufgeteilt ist. Zudem wird in diesen Beschreibungen der einzelnen Protagonisten auch immer wieder Bezug auf Gedanken und Hintergründe anderer Personen genommen, wodurch der Roman meiner Meinung nach sehr vielschichtig wird, ohne überladen zu sein. Für mich hat die Autorin hier genau das richtige Mittel gefunden.

Insgesamt haben mir an diesem Buch besonders die Erzählform, als auch der - für mich neue - Inhalt seht gut gefallen und demnach würde ich dieses Buch jedem der historische Romane mag ans Herz legen.