Rezension

schöner Schmöker

Wildeule - Annette Wieners

Wildeule
von Annette Wieners

Bewertet mit 4 Sternen

Nach "Kaninchenherz" und "Fuchskind" nun also "Wildeule", der dritte Fall für die ehemalige Kripobeamtin Gesine Cordes, die nach dem tragischen Tod ihres Sohnes ihren alten Beruf aufgab und nun als Friedhofsgärtnerin arbeitet. Doch auch hier, auf dem sonst so ruhigen Friedhof passiert ein Mord und Gesine Cordes beginnt mit Nachforschungen. Hierbei erfährt sie einiges über den Konkurrenzdruck zwischen den Bestattungsunternehmen, über einen zwielichtigen Pfarrer, trauernde Hinterbliebene und eine undurchsichtige Witwe. Ihr liegt umso mehr an der Aufklärung der Ereignisse, weil ihr Freund und Bestattungsunternehmer Hannes in die Vorfälle verwickelt zu sein scheint.

Das Buch hat ein ansprechendes Cover und ist in übersichtliche Kapitel unterteilt, aufgelockert durch Beschreibungen von giftigen Pflanzen aus Gesines Notizbuch. So lernt man nebenbei noch etwas über den Himmelsbambus, die Tollkirsche oder die Robinie.

Annette Wieners verwendet in diesem Roman eine schöne, bildhafte Sprache. Sätze wie: "Der Himmel hing tief, die Wolken baumelten wie schwer gefüllte Säcke." oder "Die Kälte schmeckte nach Wacholder." wirken angenehm nach.
Die Personen in diesem Roman, die Landschaften und selbst das Wetter sind detailliert beschrieben, dennoch ist das Buch spannend und temporeich. Ein schöner Schmöker, auch wenn am Ende nicht alles restlos aufgeklärt wird.

Klare Leseempfehlung!