Rezension

Schöner Stil, gutes Thema, enttäuschendes Ende

Das Unglück anderer Leute - Nele Pollatschek

Das Unglück anderer Leute
von Nele Pollatschek

Thene ist Mitte 20, studiert in Oxford, verliebt und in einer Patchworkfamilie aufgewachsen. So weit, so gut, würde Thenes Mutter sie nicht unendlich nerven. Sie ist das genaue Gegenteil von dem, was Thene als liebevolle Mutter empfindet. Doch dieses Genervt-sein wird jäh unterbrochen, als eben jene Mutter stirbt und Thene sich mit dem Rest des bunten Patchwork-Wahnsinns auseinandersetzen muss: ihre beiden jüngeren Geschwister, ihr eigener Vater und die ihrer Geschwister, Großeltern und verrückte Freunde und Ex-Liebhaber der Mutter halten sie auf Trab. 
Nele Pollatschek schreibt jung und frisch, es macht Spaß, die Ich-Erzählerin Thene  zu begleiten, ihren Gedanken zu folgen und zwischen Mitleid und Amüsement hin und her gerissen zu sein. Das Ende war mit etwas zuviel des Guten, aber auch eine Überraschung, mit der man so nicht gerechnet hat. 
Ich freue mich auf das, was von Nele Pollatschek  da noch kommen mag, ihr Stil ist toll!