Rezension

Schönes Setting, unsympathische Protagonistin

Das Weihnachtsbaumwunder -

Das Weihnachtsbaumwunder
von Erin Green

Bewertet mit 3 Sternen

„Das Weihnachtsbaumwunder“ erzählt die Geschichten von drei Frauen unterschiedlichen Alters, die in der Weihnachtszeit mit verschiedenen Herausforderungen umgehen müssen. Dabei geht es primär um (familiäre und Liebes-)Beziehungen, aber auch um Mobbing und Verlust. Die weihnachtliche Stimmung wird durch den Schauplatz der Handlung, einer Weihnachtsbaumfarm in England, geschaffen. 

Trotz ihrer Arbeit auf der Weihnachtsbaumfarm würde Nina die Weihnachtszeit am liebsten überspringen, da sie schmerzhafte Erinnerungen hervorruft. Sie steckt noch mitten in der Trauerbewältigung und muss langsam lernen, mit dem Tod ihres Vaters umzugehen. Ihren Schmerz konnte ich gut nachvollziehen und ich war froh, dass sie auf der Weihnachtsbaumfarm von vielen lieben Menschen umgeben ist, die sich um sie sorgen. Der ein oder andere Verehrer wartet dort ebenfalls auf sie, sodass auch ihre Liebesgeschichte nicht zu kurz kommt. Am Ende ging es mir dann jedoch etwas zu schnell.

Hollys Geschichte mochte ich am liebsten. Sie ist zum ersten Mal verliebt und der Umgang der beiden miteinander ist einfach zuckersüß und sehr respektvoll! 

„Meine Hand passt genau in seine – ohne Lücken, ohne Öffnungen und ohne peinliche Gefühle.“

Die Abschnitte, die aus der Sicht von Angie geschrieben waren, haben bei mir regelmäßig für Augenrollen gesorgt. Ihr Verhalten ist meiner Meinung nach absolut egoistisch und unreflektiert. Ihre abfälligen Kommentare Hollys Familie gegenüber haben sie nur noch unsympathischer gemacht. Deshalb war ich beim Lesen ihrer Abschnitte ständig genervt, was das Lesevergnügen leider negativ beeinflusst hat. 

Das Setting und die bildhafte Beschreibung der Weihnachtsbaumfarm haben mir an dem Buch am besten gefallen. Tannenbäume, Rentiere, Elfen und Weihnachtsmänner sorgen für die perfekte weihnachtliche Stimmung! Nina hat dazu beigetragen, einige Aktionen auf der Farm umzusetzen und eine davon hat mich besonders berührt. 

Am Anfang brauchte ich eine Weile, um in die Geschichte hineinzufinden. Das lag an den drei verschiedenen Erzählsträngen in Ich-Perspektive, die sich sehr schnell abgewechselt haben. Dadurch wurde man immer wieder aus der Handlung rausgerissen und musste sich in die Situationen der anderen Protagonistinnen einfinden. Das hat sich mit der Zeit aber gelegt, als man die Charaktere besser kannte und die Zusammenhänge verstanden hat.