Rezension

Schöööön!

Happy End in Virgin River - Robyn Carr

Happy End in Virgin River
von Robyn Carr

Bewertet mit 5 Sternen

Virgin River – eine Reihe, die ich bislang gerne und intensiv verfolgt habe. Nachdem ich von den ersten beiden Bänden sehr angetan war, stand für mich fest, dass ich auch den dritten Band lesen möchte. Zwar liest sich der dritte Teil deutlich anders als seine Vorgänger, aber dennoch hatte ich meinen Spaß mit den Charakteren und dem verschlafenen Ort Virgin River.

Robyn Carr hat mal wieder alle Register gezogen und Virgin River erneut zu einem sehr liebevoll beschriebenen Ort gemacht, den ich sehr gerne immer wieder in Buchform besuche. Allerdings liest sich die Fortsetzung etwas anders als die bisherigen Bände, denn nun wird die Geschichte aus mehreren Sichten erzählt, anstatt immer nur aus ein bis zwei Perspektiven. Dies fand ich besonders gut, weil neue Charaktere so sehr gut eingeführt wurden und man bereits bekannte Charaktere noch besser kennen lernen konnte – und dabei habe ich Charaktereigenschaften entdeckt, die bislang eher nicht bekannt waren.

Besonders auffällig ist es bei Jack, der in diesem Band recht verändert rüber kommt. Bislang war er ein sehr ausgeglichener Mann, der mit jedem Bewohner gut auskommt und alles stets locker sieht. Allerdings reagiert er bei Brie und Mike alles andere als gelassen, vielmehr wirkt er sehr steif und verbissen, was so gar nicht zu seinem bisherigen Charakter passt. Auch wenn ich Jack in diesem Buch etwas weniger mochte als sonst, bleibt er dennoch ein gern gelesener Protagonist.

Neben Mike und Brie lernt man in diesem Buch die beiden Schüler Tommy und Brenda kennen, die bislang gänzlich unbekannt waren. Letztere lernt man eher im Hintergrund kennen, was jedoch ausreichend ist, da das Hauptaugenmerk hier klar auf Brie und Mike gerichtet ist. Beide stehen Jack sehr nahe, Mike ist einer seiner besten Freunde und Brie ist seine jüngste Schwester, auf die er besonders gut aufpassen möchte. Sie haben eine schwere Zeit durchgemacht. Während Mike bei einem Polizeieinsatz lebensbedrohlich verletzt wurde, muss sich Brie von einer Vergewaltigung erholen, die ihr ein ehemaliger Angeklagter angetan hat. Während Mike förmlich nach Virgin River geflüchtet ist und dort noch einmal von vorne anfangen möchte, fährt Brie eher mit gemischten Gefühlen nach Virgin River, um auf das Baby von Jack und Mel aufzupassen, während sie für ein paar Tage die Stadt verlassen.
Ihre jeweiligen Geschichten werden authentisch und ausführlich dargestellt. Während man beide bereits aus den Vorbänden als Nebenfiguren kennen lernen durfte, haben beide nun ihre nötige Zeit erhalten, um dem Leser ausführlich bekannt gemacht zu werden.

Allerdings wurden selbst mir die Handlungsstränge am Ende doch zu viel. Zwar haben alle Stränge eine Verbindung zueinander, aber bis diese endgültig zusammengeknüpft sind, dauert es eine Weile, was stellenweise dann doch zu vollgepackt wirkt. Jedoch hat Robyn Carr es erneut geschafft, dass jede Seite etwas Besonderes ist, wovon ich nur sehr selten losgekommen bin. Die Autorin bleibt sich und ihren Charakteren treu und schafft eine perfekte Mischung aus alten und neuen Charakteren, sowie die allgemeine Entwicklung der Stadt Virgin River.

Die Covergestaltung ist wunderschön und übertrifft erneut das Originalcover. Die warmen Farben und der See geben zusammen ein romantisches Bild ab, welches man sehr gerne live erleben möchte. Ein Kritikpunkt ist jedoch die Kurzbeschreibung, die mir zu sehr in die Irre führt, da es in diesem Buch alles andere als nur um Brie geht. Es wäre schön gewesen, wenn man sich nicht nur auf sie fixiert hätte, da man sonst schnell falsche Erwartungen hat.

Insgesamt konnte mich auch dieser Band der Virgin River Reihe voll und ganz überzeugen. Sympathische Charaktere und eine wunderbar beschriebene Kleinstadt machen diese Reihe zu einem großartigen Erlebnis, das man nicht missen mag. Ich freue mich auf den vierten Band, der sich bereits in meinem Besitz befindet.