Rezension

Schwach

Das letzte Zeichen - Gemma Malley

Das letzte Zeichen
von Gemma Malley

Im Jahre 2065 sieht die Welt anders aus, als wir sie kennen. Große Teile der Welt wurden durch Kriege zerstört. Vom großen Anführer und dem Bruder wurde deshalb die Stadt gegründet. Diese soll den Menschen Sicherheit und Fürsorge bieten und die Menschen sollen dort befreit von allem bösen leben. Um das Böse auch wirklich auszuschalten wird alles innerhalb der Stadtmauern durch das System überwacht. Zudem wurden die Menschen in Ränge – A, B, C oder D – kategorisiert, je nachdem wie gut sie sind. Auch Evies Leben wird von ihren Bemühungen darum, so gut wie möglich zu sein, beherrscht. Und da alles stets zum Wohle und zum Besten der Menschen geschieht, bleiben die Gefühle zwangsläufig auf der Strecke. Evie ist deswegen, ohne es wirklich zu wollen, mit Lucas verlobt. Lucas hat Rang A, arbeitet für die Regierung und gilt in Evies Welt als gute Partie. Doch Evie liebt Lucas Bruder, Raffy.  Eines Tages ändert sich alles, denn Raffy soll ein neues Zeichen erhalten – K wie „Killable“.

Auf den ersten Seiten des Buches erhält der Leser eine kleine Einführung in das Geschehen, man lernt das Leben und die Abläufe der Stadt kennen. Dadurch wird man nicht ahnungslos in eine fremde Welt gestoßen, was mir gut gefallen hat. Die Beschreibung des Systems hat mich gleich an das NS-Regime erinnert und im Verlaufe der Geschichte gab es immer wieder Dinge, welche mich daran denken ließen. Da ich nicht zu viel vom Inhalt verraten möchte, verzichte ich an dieser Stelle jedoch darauf, zu erklären, warum das System mich so an das NS-Regime erinnert hat. Das von Gemma Malley beschriebene System ist insgesamt jedoch gut durchdacht und im Laufe der Geschichte werden nur wenige Fragen offen gelassen.

Die Protagonisten blieben für mich alle sehr unscheinbar und blass. Ein Teil ihres Denkens, Handelns und somit auch ihres Charakters wird natürlich davon bestimmt gut sein zu wollen, und nicht aus dem Rahmen fallen zu wollen. Durch das System ist es für die Menschen nur schwer möglich, ihre Persönlichkeit frei zu entfalten und eigene Charterzüge zu entwickeln. Dadurch ist es mir schwer gefallen, einen Bezug zu den Protagonisten aufzubauen. Nicht nachvollziehbar war für mich dadurch auch, was Evie an Raffy findet und wieso sie sich für ihn in Lebensgefahr begibt. Gut dargestellt fand ich den Bruder. Er ist zwar ein sehr stereotyper Fiesling, war dadurch als Figur jedoch wenigstens greifbar.

Die erzählte Geschichte selbst bot wenig Spannung und war meistens sehr vorhersehbar. Von der Autorin habe ich bereits „the declaration“ gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Dadurch weiß ich, dass die Autorin durchaus sehr spannend und atmosphärisch schreiben kann, weswegen ich „Das letzte Zeichen“ nun eher enttäuschend fand. Die Geschichte bietet durchaus das Potential für spannende und abwechslungsreiche Geschehnisse. Insgesamt wirkt die erzählte Geschichte auf mich jedoch sehr lustlos, so als hätte die Autorin gar keine richtige Lust gehabt, eine Geschichte zu erzählen. Mir ist bewusst, dass diese Interpretation leicht gewagt sein mag, aber der Eindruck ist bei mir beim Lesen immer wieder entstanden.

Fazit: 

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch von Gemma Malley gefreut, wurde aber leider enttäuscht. Die Umsetzung des Plots finde ich nicht gut gelungen und hätte mir hier durchaus etwas mehr Spannung gewünscht. Einzig die Beschreibung des Systems fand ich gut und auch sehr durchdacht.