Rezension

Schweizer Hintergründigkeit

Wursthimmel - Paul Lascaux

Wursthimmel
von Paul Lascaux

Bewertet mit 3.5 Sternen

Aktionskünstler F.K.Swiss lädt im Sommer zu einer Grillparty ein um sein  neuestes Werk vorzustellen. Mit von der Party sind der Detektiv Heinrich "Henry" Müller und seine Partnerin Nicole "Lucy" Himmel, denen die Jurybewertung zur Wahl der Wurstkönigin angetragen wird. Aber auch viele Andere sind gekommen um dem Spektakel beizuwohnen - nicht nur geladene Gäste, was sich später als ungut heraus stellen soll.

Als Heinrich Müller die Siegerin der Wahl Wanda Wegmann aus ihrem Schrebergartenhäuschen abholen will, findet er sie erstochen auf. Am nächsten Morgen die nächste böse Überraschung: an einem Bratspieß hängt die Leiche von Philipp Ochsenbein, dem Vertriebschef der Metzgerei Trauber. Bernhard Spring, der Störfahnder der Berner Kantonspolizei bittet Müller und Himmel sich in die Ermittlungen als Detektive mit einzuschalten...

Im ersten Krimi von Paul Lascaux, den ich gelesen habe, ging es um Käse. Diesmal hat er sich Würstl ausgesucht. Ich lerne einiges aus der Welt der Schlachtung, des Vertriebs und der Schweizer Essgewohnheiten. Aber auch Einblicke in die erotische Fotografie werden mir nicht verwehrt. Heinrich Müller selbst bandelt in dieser Geschichte mit der Bardame Leonie an, die er auf dem Grillfest kennengelernt hat.

So locker und leicht mit einer spritzigen Ironie und einem Schuss Zynismus geschrieben, war das Buch in einem Rutsch ausgelesen.

Manchmal ging es allerdings, wie ich finde, so durcheinander, dass ich froh war, im Personenverzeichnis am Ende des Buches nachschlagen zu können. Für die immer wieder sparsam eingestreuten Schweizer Begriffe, die der Geschichte ihren eigenen Charme geben, gibt es ebenfalls am Ende des Buches ein Glossar.

Ein Zitat am Anfang des Buches von Bora Cosic sagt, wie ich finde, sehr viel über den Humor von Autor Paul Lascaux aus:  "Opa sagte: Alles lässt sich einrenken, wenn man gesund ist, lange lebt und viel Geld hat."