Rezension

Schwierig, aber wunderbar

ORFEO - Richard Powers

ORFEO
von Richard Powers

Bewertet mit 4 Sternen

Richard Powers gilt als einer der intelligentensten Menschen auf unserem Planeten und das merkt man seinen Büchern an. Sein Wissen vor allem in den Bereichen Informatik und Musik ist unendlich und er schöpft ganz locker aus dem Vollen, wenn es in seinen Romanen um diese Theman geht, das merkte man schon in "Der Klang der Zeit".

In diesem Buch geht es um den Musiker Peter Els. Er war in der Jugend ein Avantgardekomponist, hat dann an einem College unterrichtet, nebenbei Musik komponiert, die nie aufgeführt wurde und versucht nun den Molkülen Musik einzupflanzen. Dafür hat er in seinem Haus ein Labor, in dem er mit DNA experimentiert. Als irgendwann die Polizei vor der Tür steht gerät er in Panik, denn er steht plötzlich unter Terrorismusverdacht. Er flieht und unterwegs erinnert er sich an sein Leben.

Der Roman ist eine Mischung aus Krimi, Zeitkritik, Roadmovie und moderner Musikgeschichte. Powers greift ganz aktuelle Themen auf wie die Massenhysterie in den modernen Medien, mit einer ganzen Portion Kritik an ihren Mechanismen, aber auch die Entwicklung der modernen Musik von Messian bis Cage. Das ist nicht immer einfach zu lesen und zu verstehen und bei einigen Passagen habe ich zugegebenermaßen quer gelesen.

Trotzdem ist der Roman ganz wunderbar, was an Powers` Sprache liegt. Sie ist sensibel, bringt die Dinge auf den Punkt und ist dabei Musik pur. Ich bin immer wieder ganz begeistert davon. Auch wenn ich ihm nicht immer ganz folgen kann, so lohnt es doch dranzubleiben und zu genießen!