Rezension

Schwierige Beziehungen

Die Wahrheit ist eine Wasserleiche - Mart Schreiber

Die Wahrheit ist eine Wasserleiche
von Mart Schreiber

Marlies, die Frau des Grazer Majors Joe, wird von ihrem Lehrerkollegen Manfred gebeten ihr zu helfen, da er Probleme mit seiner Tochter hatte. Er wird verdächtigt sie missbraucht zu haben und landet dafür im Gefängnis, wo Marlies ihn besuch. Sie ist seine einzige Vertraute und ein bisschen ist er auch in sie verliebt. Ihr Mann Joe ist sehr misstrauisch was dieses Verhältnis betrifft. Außerdem hat er Probleme mit seiner jungen und attraktiven Kollegin Nina. Dann wird die Tochter von Manfred tot in Murr gefunden. Nina will Joe aus dem Fall heraushalten, da er wegen seiner Frau befangen ist. Manfred ist nämlich der Hauptverdächtige. Diese Motivationslage sorgt noch für einige Spannung in diesem Krimi.

Der Tod ist eine Wasserleiche ist ein unterhaltsamer Krimi mit einem Touch von regionalen Einblicken. Die Personen sind gut dargestellt und die Story ist dadurch leicht nach zu verfolgen. Joe und Marlies bieten einen Einblick in eine familiäre Situation, die durch ihre Zeitspanne schon mal zu atmosphärischen Störungen führen kann. Das da Nina, die junge Kollegin, auch eine Rolle spielt für Joe ist nachzuvollziehen, dass aber daraus Probleme für Joe in seinem Beruf entstehen ist plausibel. Nina wird als attraktive Polizistin beschrieben, die allerdings auch ehrgeizig ist und hier für sich eine Chance sieht. Manfred und seine Tochter sind ebenfalls wichtig für diesen Krimi. Manfred ist als Einzelgänger ein geeignetes Opfer und seine Tochter, durch ihr Borderline Syndrom, in ihrer Fantasie gefangene Person. Diese Mischung macht diesen Krimi zu einer spannenden Lesevergnügen.

Ich kann diesen Roman jedem empfehlen, der regionale Krimis mit aktuellen Bezügen mag. Kindesmissbrauch ist ein sehr dankbares Thema, aber es zeigt auch das manchmal die Wahrheit nicht so offensichtlich ist, wie es scheint.