Rezension

Schwierige Zeiten

Das Haus Kölln. Wahres Glück -

Das Haus Kölln. Wahres Glück
von Elke Becker

Bewertet mit 4 Sternen

Der dritte Teil der Kölln-Saga beginnt im Jahre 1937. Die allgegenwärtige Partei bestimmt das öffentliche Leben zunehmend.  Der politische Druck bedingt einschneidende Entscheidungen innerhalb der Familie. Während einige Angehörige zur Flucht gezwungen werden, versuchen Claus und Else das Werk möglichst unbeschadet durch die unruhige Zeit zu führen. Sich unterstützend kämpfen die Familienmitglieder ums Überleben. 

Die aufwühlenden Geschehnisse in den Jahren 1937 bis 1945 sind authentisch dargestellt. Mutige Entschlossenheit, sich einerseits anzupassen und andererseits die eigenen Werte zu leben, nehme ich den Figuren ab. Manchmal bleibt Freiraum, um angesprochene Ereignisse selbst zu vollenden. Die Mischung der Charaktere vermittelt ein nachvollziehbares Bild des Zeitgeschehens. Bildstarke Schilderungen lassen mich eintauchen, die Schrecken des Krieges, die Gräueltaten, Entbehrungen stehen Hoffnungen und Sehnsüchten gegenüber.

Die Erzählung bewegt und regt zum Nachdenken an. Ich habe während des Lesens einige Pausen eingelegt. Es gibt immer wieder Lichtblicke, wodurch die erschütternden Geschehnisse etwas aufgelockert werden. Der ausdrucksstarke Schreibstil verbindet historisch belegte Fakten mit fiktiven Geschehen. Im Anschluss erläutert die Autorin genaueres dazu. Etliche Details waren mir bis dahin unbekannt.

In diesem Abschlussband der Trilogie Das Haus Kölln geht es vorwiegend um das Zeitgeschehen an sich. Insgesamt konnte mich der dritte Teil leider nicht ganz so überzeugen wie die vorangegangenen Bände.