Rezension

„Seerosenrommer“ ist ein Buch, das gute Laune macht, trotz des Hintergrundthemas Tod und Verlust.

Seerosensommer
von Tania Krätschmar

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes, dem Sternekoch Johann Gill, verkauft Josephine das gut gehende Restaurant in Berlin. Sie zieht mit ihrem jünsten Sohn und der langjährigen Vertrauten Edith in das idyllisch gelegene Haus an der Müritz. Es war ein unerwartetes Geschenk, welches Johann ihr hinterlassen hat. Sohn Rafael bleibt in Berlin und will dort seine Schule beenden. Nur gut, dass Josephines Schwester Ella in der Stadt lebt. So weiß Josephine ihn in guten Händen, auch wenn er jetzt in einem Internat lebt.

Kein leichter Weg, den Josephine nun geht. Doch sie hat Ideen, kann gut kochen und Edith, Österreicherin mit Leib und Seele, trägt dazu bei, Josephines Traum von einem eigenen Restaurant zu verwirklichen.

Bei all den Schwierigkeiten, die eine Renovierung mit sich bringt, hilft Severin. Anfangs stehen sich Josephine und Severin skeptisch gegenüber, doch behutsam baut sich Vertrauen auf. Severin will am Seerosenufer eine umweltverträgliche Ferienhaussiedlung bauen. Sein Plan findet Zustimmung beim Bürgermeister. Doch da taucht Clemens Buchholz auf, der wieder einmal in Geldnöten steckt. Er ist der Sohn der Vorbesitzerin der Seerosenvilla. Seine Mutter lebt in einem Altersheim und leidet an Demenz. Sie und der Bürgermeister verbinden ein Geheimnis. Und als Clemens dahinter kommt, versucht er den Bürgermeister zu erpressen.

Wer noch nie an der  Müritz und Umgebung war, wird hier durch die Landschaftsbeschreibungen an einen herrlichen Platz in Deutschland geführt.

Koffer schon gepackt?

Nach und nach findet Josephine einen Weg ins normale Leben zurück, zwar immer wieder mit sehr viel Misstrauen, ohne jedoch ihren Stern am Himmel, ihren Johann zu vergessen.

Jedes Kapitel beginnt mit einem Rezept. Wenige Zutaten ergeben oft ein überraschendes Ergebnis. Und so kann man es auch mit dem Inhalt von „Seerosensommer“ vergleichen – gut gemischt und gut gemacht.

 

„Seerosensommer“ wurde ja bereits verfilmt und lief vor vielen Wochen als Wiederholung im Fernsehen. Ich war neugierig, da ich gerade zuvor das Buch ausgelesen hatte. Und wie so oft, ein Drehbuch ist immer irgendwie anders als das Buch.

Der Film konnte das Buch nicht toppen. Ich habe einfach zu viel vermisst.

„Seerosenrommer“ ist ein Buch, das gute Laune macht, trotz des Hintergrundthemas Tod und Verlust.

„Der Weg ist das Ziel.“ (Konfuzius)