Rezension

Seh enttäuschend...

Zwischen Winter und Himmel - Elin Bengtsson

Zwischen Winter und Himmel
von Elin Bengtsson

~~Inhaltsangabe:

»Stell dir vor, du wüsstest, dass du beispielsweise in einem halben Jahr sterben musst. Würdest du dann nicht lauter wichtige Sachen machen?« Martin ist einer, der Lieder einfängt und Gitarrenakkorde in Schmetterlinge verwandelt. Die schickt er seinem Bruder Andreas. Aber was, wenn Andreas trotzdem nicht aus seinem Zimmer kommt? Wenn er die Zeit, die ihm noch bleibt, nicht nutzt? Niemand weiß, dass Andreas heimlich eine Liste mit drei Dingen schreibt, die er unbedingt noch tun will – bevor er für immer fort ist. Zwischen Winter und Himmel ist Elin Bengtssons berührender Debütroman.

Meine Meinung:

Das Cover finde ich sehr schön, es ist schlicht gehalten, aber ich finde, dass man ihm sofort anmerkt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, und zwar um ein tiefgründiges, das vielleicht zum Nachdenken anregen wird. Was ich auch ganz toll finde, ist die Gitarre, die in der Geschichte eine sehr wichtige Rolle spielt, die wichtigste überhaupt vielleicht.. Der Titel gefällt mir auch total gut, er wird in der Geschichte sehr schön erklärt, aber man muss sich doch noch ein bisschen was selber zusammenreimen, was ich sehr gut finde. Cover und Titel passen gut zusammen und gemeinsam mit der Inhaltsangabe hatte ich einen tollen ersten Eindruck von der Geschichte und war gespannt, wie es weitergeht.

Der Schreibstil an sich ist auch ganz schön, ich hab zwar echt ewig gebraucht, bis ich ganz in die Geschichte hineingefunden hatte, weil ich Anfang einfach viel zu viele Informationen auf einmal aufnehmen musste und irgendwie gar nicht wusste, was der Zusammenhang zwischen all dem ist, aber danach lies sich das Buch sehr flüssig und leicht lesen, trotz des schweren Themas. Nur leider haben sich die vielen Infos auf zu wenig Text während der ganzen Geschichte durchgesetzt, ich fand die Handlung viel zu schnell, und teilweise fand ich das dann schon unglaubwürdig, als ob die Autorin sich nur die Mühe gemacht hätte, die wirklich wichtigen Punkte aufzuschreiben..

Die Charaktere waren auch so eine Sache. Martin und Andreas fand ich zwar sehr sympathisch und interessant, aber es war irgendwie komisch, wie ihre Beziehung zueinander beschrieben wurde, so etwas kann ich mir gar nicht vorstellen... Und obwohl die ganze Geschichte ja eigentlich darum gehen sollte, dass sich die beiden Brüder noch vor dem Tod des einen wieder näherkommen sollten, hatte ich bis um Ende nicht den Eindruck, dass sich etwas an der Beziehung geändert hätte, nicht einmal unabhängig voneinander hat sich einer der beiden irgendwie entwickelt... Und Sara, die Freundin von Martin, fand ich am aller schlimmsten, ich habe nicht im geringsten verstanden, wie die mehr als ausführliche Beschreibung ihres Charakters zum Rest der Geschichte passen sollte und das hat mich oft sehr gestört, ich hätte es besser gefunden, wenn Martin und Andreas zu ausführlich beschrieben worden wären. Ich konnte mich überhaupt nicht mit Sara identifizieren, sie war viel zu egozentrisch und eingebildet und hat absolut nicht zum Rest gepasst.

Die Idee dieses Buches finde ich super, es gibt zwar schon viele ähnliche Bücher, aber doch sind sie immer irgendwie anders und ich finde es immer wieder spannend, etwas über den Tod und die Familie, über Liebe zu lesen.. Aber wie gesagt fand ich alles viel zu undetailliert und zu schnell erzählt, als dass ich mich so richtig in das Buch hineinversetzen konnte und ich war am Ende ziemlich enttäuscht.. Ich gebe der Geschichte dennoch 3 Sterne und hoffe, dass sich andere besser mit dem Buch arrangieren können als ich.