Rezension

Sehnsucht nach Freiheit

Die Entdeckerin der Welt -

Die Entdeckerin der Welt
von Alexander Schwarz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meinung:

Um 1700 lässt sich Maria Sibylla Merian von ihrem Mann scheiden, um mit ihren Töchtern ein freies Leben zu führen.
Der Autor hält sich an die vielen überlieferten Fakten.
Die Protagonistin Maria Sibylla, selbstbewusst, zielstrebig, willensstark hat sie sich viele Freiheiten erkämpft und hat mir sehr imponiert.
Eine Frau allein nur mit ihrer Töchter auf einem Schiff unterwegs nach Suriname, war damals eigentlich undenkbar und dennoch hat sie es gewagt.
Maria Sibylla erzieht ihre Töchter zu modernen, unabhängigen Frauen und bildet sie zu Künstlerinnen aus.
Um das Geld für die Reise zu verdienen, gründet sie mit ihren Töchtern die „Jungfrauen-Compagnie“, in der sie Zeichenunterricht geben, Auftrags-Illustrationen anfertigen und Farben etc. verkaufen. Allerdings arbeiten Johanna und Dorothea noch unter dem Namen ihrer Mutter, die bereits erfolgreich zwei Raupen- und drei Blumenbücher herausgebracht hat.
Der Autor hat ihre Forschung auf wunderbare Weise beschrieben, die Sprache des Buches ist einfühlsam und sanft, doch gleichzeitig kraftvoll und kenntnisreich.
Alexander Schwarz schreibt unglaublich lebendig, er lässt Amsterdam mit seinen Bewohnern und hochmodernen Bauwerken wiederauferstehen.
Suriname mit seiner Tier- und Pflanzenwelt wird sehr farbenprächtig und anschaulich geschildert.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Autor hat so viel Liebe in jedes noch so kleine Detail gelegt und die Flora und Faune, aber auch die Protagonisten anschaulich beschrieben und in Szene gesetzt.

Fazit:

Eine Hommage an eine beeindruckende und wagemutige Frau, die sich gegen alle Widerstände durchsetzen konnte.
Das Buch hat mich beeindruckt, gut unterhalten und ich empfehle es sehr gerne weiter.