Rezension

Sehr berührend, emotional, dragisch und humorvoll

Mein schwerster Weg -

Mein schwerster Weg
von Cornelia Schäfer

Bewertet mit 5 Sternen

Dragik mit einer Prise Humor

Nadja geht es zur Zeit richtig klasse. Ihr Leben könnte gar nicht besser sein. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn ist sie glücklich. Im Job läuft alles bestens. Doch dann wird ihr Leben von einem Tag auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt. Ihr geliebter Vater erhält eine niederschmetternde Diagnose. Das wirft die beiden zuerst einmal völlig aus der Bahn. Doch eine Frau wie Nadja steckt nicht den Kopf in den Sand und setzt alle Hebel in Bewegung um ihren Vater durch die schwere Zeit zu helfen und zu unterstützen.

Im dritten Teil der Buchreihe "Einfach kann jeder" wird ein ernstes Thema aufgegriffen. Es ist berührend und sehr emotional, doch es gelingt der Autorin auch in diesem Roman, den Humor mit einfließen zu lassen. Hier lernen wir eine Nadja kennen, die an sich selbst zweifelt. Die glaubt, sich dieser Situation nicht stellen zu können. Doch dann erwacht ihr Kampfgeist.
Unterstützung bekommt sie natürlich von ihrer engsten Familie.

Die Sichtweise der Protagonisten gefiel mir sehr gut. Jede/r geht mit diesem Thema ja anders um. David ist der Fels in der Brandung, da er ja selbst auch einmal betroffen war. Ihren Sohn klärt sie nach und nach in vorsichtigen Gesprächen auf. Dieser kann sich gar nicht vorstellen, daß sein geliebter Opa so krank ist. Ihr Bruder macht es lieber mit sich alleine aus. Die Ehefrau von Nadjas Vater hält sich aus allem raus.
Unterstützung bekommt sie auch bei der Arbeit durch ihren Chef und die verständnisvolle Kollegin.

Die Beziehung zwischen Nadja und ihrem Vater war immer schon sehr eng. Trotz der Schmerzen und dem Leid verlieren beide weiterhin nicht den Mut und immer wieder kommt dabei ihr Humor nicht zu kurz. Die Beziehung wird sogar noch intensiver.
Die Recherchen, die Nadja über die Erkrankung ihres Vaters anstellt, waren sehr gut dargestellt. Nicht zu langatmig und für Laien sehr gut verständlich.

Dieses Buch vereint alles in einem. Den Schmerz, die Hilflosigkeit, die Trauer und auch den Humor, den der Patient in seiner Krankheitsphase nicht verliert. Es hat mich berührt, zum weinen gebracht doch auch zwischendurch schmunzeln lassen. Es hat mich aber auch fassungslos gemacht. Wie naiv kann eine Ehefrau sein? Wie egoistisch und dumm?

Die Autorin hat hier einen wunderbaren Roman zu Papier gebracht und ich kann ihn ganz klar weiterempfehlen.