sehr buisness lastig
Bewertet mit 2 Sternen
Ich war sehr neugierig (denn man weiß ja, dass Ikea sich z.B. davor drückt, Steuern zu zahlen), was es noch über Ikea zu wissen gibt. Das Buch ist von einem ehemaligen Ikeamanager geschrieben und der muß es als Insider ja wissen. Anfangs fand ich das Buch ja noch interessant, wunderte mich nur etwas, welche Lobeshymnen auf Ikea gesungen wurden, da der Titel etwas anderes vermuten lies. Aber es gibt ja zu allem 2 Seiten.
Dann wurde das Buch aber zunehmend schwieriger zu lesen, da es sich nur noch um Buisness drehte und ich weder mit der Materie, noch mit den Fachausdrücken oder Konzepten vertraut war. Um das richtig nachvollziehen zu können, muß man wohl Betriebswirtschaft studiert haben. Es wird nur berichtet, ohne Wertung, sodass ich keine Ahnung habe, ob die Entscheidungen gut oder schlecht waren. Es las sich so zäh, dass ich es immer wieder weglegte und somit über 1 Jahr brauchte, um es fertig zu lesen. (Ohne eine Challenge, läge es wohl immer noch auf dem Stapel begonnener Bücher). Zwischendurch las es sich wieder leichter und wurde interessanter, dann wieder verstand ich kaum etwas,
Gegen Ende kam aber dann doch viel Kritik, zum einen am dogmatischen Führungsstil des Gründers und wie er mit seinen Angestellten umgeht, und zum anderen, wie sehr er sich vor seiner Verantwortung drückt. Er ist Frauenfeindlich, lässt Kinderarbeit zu und dass im großen Stil Holz gerodet wird, obwohl es in der Gegend verboten ist und so weiter. Er behauptet nicht zu wissen, dass seine Daunen von lebenden Tieren unter großes Qualen gerupft werden, weiß dies aber sehr wohl und ändert es nicht, da diese Daunen am billigsten sind. Bei den Kindern, die in seinen Zuliefererbetrieben schufften ist es auch so. Er hätte keinen Einfluss darauf, wie die Dinge produziert würden und habe auch keine Ahnung davon. In Wirklichkeit, geschieht nichts ohne sein Wissen, da er über jedes noch so kleine Detail vom Entwurf, über Rohstoffgewinnung und Produktion bis zum Verkauf alles unter Kontrolle hat. Er drückt sich davor, Steuern zu zahlen und lügt. Um Medien, die seine Ausbeutung und Umweltschädigung aufdecken, den Wind aus den Segeln zu nehmen, finanziert er einige Stellen beim WWF und Greenpeace, damit diese schön den Ball flach halten bzw. den Mund. Es wäre ihm ein leichtes, ohne finanziellen Verlust, seine Herstellungsbetriebe auf umweltschonendere Produktionen umzustellen, macht es aber nicht und wer das anspricht, wird gefeuert. Stattdessen steigert Ikea seine Treibhausemmissionen um 20% im Jahr. Ich bleibe also bei meiner Weigerung dort einzukaufen.
Das Buch kann ich nur bedingt empfehlen für Leute, die selber Geschäftsmänner sind und daher die Interna begreifen.