Rezension

Sehr ergreifende Biografie

Suicide - Stefan Lange

Suicide
von Stefan Lange

Bewertet mit 5 Sternen

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wo ich hier ansetzen soll. Ich habe das Gefühl, etwas leicht Zerbrechliches in den Händen zu halten und mit einer falschen Bewegung alles zu zerstören. Die Biografie von Stefan Lange hat mich sehr berührt und ich habe einige Anläufe gebraucht, um meine Meinung in Worte zu fassen und eine Rezension zu schreiben.
 
Stefan, Autor und Hauptprotagonist, wird nicht als junger Schönling und Womanizer vorgestellt, der mit beiden Beinen im Leben steht. Im Gegenteil. Man merkt gleich zu Beginn, dass er mit vielen eigenen Dämonen zu kämpfen hat und sehr mit dem Alltag kämpfen muss. Die ersten Seiten habe ich mich schwergetan, ich bin es nicht gewohnt Bücher zu lesen, die mir derart aufs Gemüt schlagen. Anfangs hat mich sein „Jammern“ über das eigene Leben genervt, doch gleichzeitig tat es mir unendlich leid und ich hätte am liebsten alle Scherben gern für ihn wieder zusammengesetzt.
 
Die Gefühle, die mit dem sehr offenen Schreibstil vermittelt werden, sind unbeschreiblich. Ich war gefangen in Stefans Geschichte und habe mich noch gedanklich mit seiner Geschichte beschäftigt, als ich das Buch schon längst beendet hatte. Eben durch die unverblümte Art ist für mich jedes Wort in diesem Buch glaubhaft und authentisch. Es ist für mich nicht vorstellbar, welche seelischen Schmerzen Stefan seit seiner Kindheit durchlebt haben muss, doch ich bewundere ihn für seinen Mut und Lebenswillen. Hut ab, lieber Stefan!!
 
Die Themen Suizid und Depressionen für eine Biografie zu verwenden, halte ich für sehr mutig! Das Buch „SUICIDE“ finde ich absolut großartig und ich möchte es allen ans Herz legen, die gerne Biografien lesen und/oder mal über den Tellerrand schauen wollen.
Copyright © 2015 by Rebecca H.