Rezension

Ein schonungsloses Buch...

Suicide - Stefan Lange

Suicide
von Stefan Lange

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover von Suicide ist wirklich ein schönes Bild, die Frau hat einen sehr durchdringenden Blick und man hat das Gefühl, sie schaut einen direkt an. Zudem kann man von dem Pärchen auf dem Cover schon etwas auf den Inhalt schliessen. Im unteren Teil des Cover sieht man etwas, das wir einen langen Gang anmutet, um dessen Bedeutung aber zu verstehen, müsste man das Buch schon gelesen haben. 
Stefan Lange lernt während seine Sprachstudiums in Sevilla (Spanien) eine Frau kennen, die für ihn die grosse Liebe seines Lebens darstellt. Wärend er sich noch in eienr glücklichen Beziehung sieht, geht die Beziehung zu Bruch und sie trennt sich nach kurzer Zeit von ihm. Stefan versteht die Welt nicht mehr und fällt in ein tiefes Loch voller Depressionen, Selbstzweifeln und Selbstmordgedanken...

Der Beginn des Buch und auch der Einstieg war recht schwierig, aber nicht, weil der Schreibstil nicht gut ist, sondern weil das Buch schon in den ersten Seiten sehr offen und emotionsgeladen ist. Mit so einen Einstieg rechtet man nicht und deswegen beginnt das Buch schon besonders schonungslos und offen.

Der Schreibstil von Stefan Lange ist sehr emotional und offen. Er lässt den Leser tief in sein Leben tauchen und nimmt ihn damit auf eine Reise durch sein Seelenleben, die gleichzeitig auch eine Reise in das Innere des Lesers sein kann. Mich selber hat das Buch noch sehr lange gedanklich mitgenommen, weil es Punkte gab, an denen man feststellen konnte, dass eine Depression eben wirklich entstehen kann, ohne dass man darauf einwirken kann.

Die Themen des Buches, also Suicide, Depression, Krankheit und auch der offene Umgang mit seinem Weg aus der Depression macht das Buch zu einer Werk, was unter die Haut geht. Stefan Lange zeigt, dass man mit dem Schreiben schon viel in seinem Leben verarbeiten kann und das man auch mit gesellschaftlichen Tabuthemen ein Buch entstehen lassen kann, was den Leser mitnimmt und gleichzeitig Hoffnung gibt.

Trotzdem ist das Buch kein Ratgeber und ich rate jedem, der gerade in einer Depression steckt oder ein recht labiles Gemüt hat, davon ab, das Buch zu lesen, weil es eben sehr authentisch ist und einen nicht aus einer Depression ziehen kann, da muss jeder seinen eigenen Weg finden.

Fazit: 
Ein Buch zu rezensieren, dass so viel über einen Menschen in einer der schwersten Zeiten seines Lebens erzählt, ist nicht leicht, weil Stefan Lange sich dem Leser komplett öffnet und so kann man das Buch nicht einfach nach normalen Gesichtspunkten bewerten, weil das Buch eben nicht fiktiv sondern realistisch ist und das merkt man als Leser auch.Von der Erzählweise her und auch von seinen Eindrücken zu dem Buch ist das Buch wirklich gut gelungen, aber man kann diese Buch nicht als Ratgeber ansehen, es ist ein Tatsachenroman, der zeigt, was eine Krankheit mit einem Menschen machen kann und wie man sich verändert, wenn einem etwas widerfährt, was man nicht verstehen und auch nicht verarbeiten kann.