Rezension

Sehr gefühlvolles Buch

Das Meer in Gold und Grau - Veronika Peters

Das Meer in Gold und Grau
von Veronika Peters

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Katia gerade ihren Job verloren und eine Liebschaft beendet hat, flieht sie vor ihrem vertrauten Leben in ein kleines Abenteuer, zum Hotel ihrer bis dahin unbekannten Tante Ruth an die Ostsee. Sie genießt es sich dort erst mal niederzulassen und nutzt die Zeit zu sich selbst finden, sich selbst besser kennen zu lernen. Das Hotel, das Palau, wird von ihrer Tante und deren Freundin Elisabeth geführt. Katia bleibt für eine Weile dort und lernt die Tante und den ganzen Hausstab kennen. Die Lektionen, die sie dort lernt offenbaren ihr wichtig Dinge, die für ihr eigenes Leben wertvoll sind und es entscheidend bereichern.

Ein einfühlsamer Roman, der zeigt, dass oft ganz alltägliche Dinge einen Menschen erfüllen können. Innerhalb dieser malerischen Kulisse gelingt es der Autorin einen Ort zu kreieren, in den sich der Leser hineinversetzen kann und der durch die vielen schönen Details besticht. Die Charaktere sind tiefgründig und fein ausgearbeitet. Die verschiedenen Themen, die innerhalb des Romans angesprochen werden, veranlassen den Leser seine persönlichen Ansichten und Einstellungen einmal kritisch zu hinterfragen. Was mich persönlich in diesem Roman so interessiert hat ist, wie es sich gestalten wird, wenn eine so junge Frau wie Katia alleine mit den älteren Herrschaften zusammenlebt. Da ich selbst noch wesentlich jünger als Katia bin hätte ich zu Beginn der Lektüre nie für möglich gehalten so leben zu können. Mir war auch gar nicht bewusst wie viele schöne Seiten dieser Altersunterschied auch gerade mit sich bringt. Dieses Buch ist wirklich dafür prädestiniert aufzuzeigen, wie schön sich das Zusammenleben von ursprünglich fremden und total verschiedenen Leuten entwickeln kann.

Der Roman bedient die ganze Gefühlspalette von Trauer über Glück und Harmonie. Es ist einfach nur angenehm mit diesem Buch ein wenig von seinem stressigen Alltag abschalten zu können und sich in einen Ort an der Ostsee hineinzuträumen. Diese Geschichte zeigt mit viel Gefühl wie das Lebens ein kann und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, es gibt die Abgründe genauso, wie die schönen Seiten.

Die Sprache ist wirklich sehr schön. Besonders gefreut hat mich, dass eines meiner Lieblingsgedichte von Heinrich Heine „Ein Fräulein stand am Meere“ zitiert wurde. Die Sprache mutet bisweilen poetisch an und ist einfach wunderschön. Auch die vielen Anspielungen auf Bücher zeigen den gebildeten Feingeist.

Ich kann dieses Buch nur Empfehlen für alle, die ein einfühlsames Buch über das „real life“ suchen.