Rezension

Sehr gelungen!

Die Unvollendete - Kate Atkinson

Die Unvollendete
von Kate Atkinson

Bewertet mit 5 Sternen

Über zweite Chancen und die Kraft der Familie.

Inhalt:

Was wäre, wenn man sein Leben wieder und wieder leben könnte, bis man schließlich alles perfekt gemacht hätte? Wäre man dann ein glücklicher Mensch? Ursula Todd ist eine für ihre Zeit ganz besondere Frau: unabhängig, modern, realistisch. Mit Humor begegnet sie nicht nur ihrer skurrilen Familie, sondern auch den seltsamen Ereignissen in ihrem Leben. Wie jeder erlebt sie Situationen, in denen sie sich fragt: Was wäre, wenn? Was wäre geschehen, wenn sich ihre Teenagerliebe erfüllt hätte? Was wäre geschehen, wenn sie studiert hätte? Oder was wäre aus ihr geworden, wenn sie nicht in England, sondern in einem anderen Land aufgewachsen wäre? Wäre ihr Leben schrecklicher oder besser verlaufen? Doch anders als anderen Menschen bleibt es für Ursula nicht bei diesen Fragen. Ihr ist es gegeben, ihr Leben immer wieder zu korrigieren und damit jeden Fehler zu beseitigen. Dennoch erlebt sie Verlust, Verrat, Krieg und Tod. Was also soll diese Gabe? Ist es überhaupt möglich, sein Leben fehlerlos zu leben?

 

Meine Meinung:

Ich habe das Buch als Unilektüre lesen müssen und im Gegensatz zu vielen anderen Pflichtlektüren, hat mir dieses hier außerordentlich gut gefallen. Der Schreibstil und der Schreibfluss, mit dem dieses doch eigentlich sehr bruchstückhafte Buch auftrumpft, hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Es handelt sich bei dem Buch um eine Art alternativen Historischen Roman, da er die Geschichte wie wir sie kennen umschreibt. Das Buch beginnt inetwa mit derselben Handlung, mit der es endet und die Binnenhandlung zeigt, wie es zu diesem Ereignis gekommen ist. Es werden immer wieder bruckstückhaft Teile aus Ursula Todds Leben gezeigt und der Lauf der Zeit verändert. Dies kann an manchen Stellen sehr verwirrend sein und man muss wirklich die ganze Zeit beim Lesen bei der Sache bleiben, um nicht den berühmten Faden zu verlieren. Trotzdem ist es immer wieder ein Genuss, wenn sich die Handlung um sich selber dreht, die Umstände im einen Kapitel zu Ursulas Gunsten verändert werden, nur um im darauffolgenden Kapitel wieder in einer Tragödie zu enden. Das geht dann eigentlich immer so weiter. Man könnte meinen, dass das Konzept mit der Zeit langweilig wird, aber das ist trotz der Länge des Buches eher nicht der Fall. Es passiert immer etwas Neues und es ist toll zu sehen, wie Atkinson es schafft selbst die größte Misere wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.Die Charaktere sind allesamt gut gestaltet, jeder hat seinen Platz im Haushalt der Todd's und die Vielfalt an Charakteren macht das Lesen umso schöner.

Das Buch hat von mir volle 5/5 Sterne erhalten und ist in mein Favoriten-Regal gewandert.