Rezension

Sehr gelungener Coming-Of-Age-Roman!

Playlist meiner miesen Entscheidungen - Michael Rubens

Playlist meiner miesen Entscheidungen
von Michael Rubens

 

Da ich mal wieder Lust auf eine kurzweilige und amüsante Jugendgeschichte hatte, habe ich genauestens mein Bücherregal inspiziert. Meine Wahl fiel dann letztendlich auf Michael Rubens‘ Werk, „Playlist meiner miesen Entscheidungen“. Ob es mit dem modernen, simplen und überzeugenden Cover, das mich zu dieser Entscheidung bewegt hat, mithalten kann, das erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

 

 

Was mir sofort gut gefallen hat, war, dass der Autor sehr lebendig schreibt. So wirkte das Geschehen immer wie aus dem Leben gegriffen. Michael Rubens spannt eben seinen Figuren- und Bekanntenkreis auf, den der Leser in diesem Buch kennenlernen darf, und innerhalb dieser Grenzen spinnt er eine wunderbar feinsinnige und gut erzählte Geschichte. Dabei  stört es auch gar nicht, dass es keinen großen Handlungsbogen gibt, nein, das unterstreicht gelungen den Aspekt, dass der Autor einfach das Leben des Protagonisten erzählt.

 

Dabei entwickelt sich die Geschichte rasch fort und man fühlt sich als Leser schön involviert. Die Handlung war dabei nicht vorhersehbar, sondern verbarg viele Überraschungen, die man nicht hatte kommen sehen, und wirkt auch dadurch so spontan und überraschend wie das echte Leben. Innerhalb der Grenzen, die sich der Autor selbst in seinem Werk setzt, funktioniert die Geschichte rund um Austin erstaunlich gut.

 

Die Figuren, die wir in „Playlist meiner miesen Entscheidungen“ kennenlernen, sind allesamt rundum sympathisch. Man kann sich gut mit ihnen identifizieren und es macht Spaß, sie durch die gut dreihundertfünfzig Seiten zu begleiten. Schade dabei ist nur, dass einige Personen, die eigentlich eine große und wichtige Rolle im Leben des Erzählenden spielen, nicht näher ausgeleuchtet werden und dadurch ziemlich eindimensional wirken. Hier hätte man die Hintergründe und charakteristischen Merkmale deutlich besser hervorbringen können. Auch ist die geistige Entwicklung, – der Fortschritt – den einige Figuren in diesem Buch durchmachen, etwas zu stark, dass es fast an Unglaubwürdigkeit grenzt. Man merkt, dass der Autor mit einer ordentlichen Portion Zucker nachgeholfen hat, um die Beziehungen untereinander zu versüßen.

 

Das Ende nach dieser, ich mag schon fast sagen, „Reise“ kam mir dann doch etwas zu schnell – und das meine ich im positiven Sinne. Ich musste mich doch glatt beim Schreiben dieser Bewertung vergewissern, ob vorliegendes Buch tatsächlich ganze dreihundertfünfzig Seiten zählt, weil mir das dann schon etwas viel vorgekommen ist. Angefühlt hat es sich für den Leser nämlich, als würde man nur so durch die Seiten fliegen. Die Geschichte ist also so kurzweilig und unterhaltsam, dass man dieses Werk innerhalb kürzester Zeit mit einem guten Gefühl im Herzen zur Seite legen kann.

 

Auch schön finde ich, dass der Autor an einigen Stellen das doch sehr bahnbrechende und rasante Tempo drosselt, um sich tiefsinnigen und berührenden Situationen zu widmen, die die einfühlsame und sentimentale Seite des Protagonisten zeigen, was ihn auf jeden Fall sehr glaub- und liebenswürdig erscheinen lässt.

 

 

„Playlist meiner miesen Entscheidungen“ ist ein rundum sehr gelungenes Jugendbuch, das ich jedem ans Herz legen kann, der Lust auf eine kurzweilige, unterhaltsame und lebendige Geschichte hat.