Rezension

Sehr gemischte Eindrücke

Der Wind bringt den Tod - Ole Kristiansen

Der Wind bringt den Tod
von Ole Kristiansen

Schreibstil

Ole Kristiansen hat einen sehr flüssigen Schreibstil und lässt selbst langweilige Passagen aufleben. Allerdings neigt er dazu sehr ausschweifend zu erzählen, sodass seine Ausführungen viel mehr auf den Windpark bezogen sind als auf die Mordfälle. 
Die Charakterwechsel sind sehr gut gewählt und stören überhaupt nicht, sie lockern die Geschichte eher etwas auf. 

Persönliche Meinung

Puh, sich über dieses Buch eine Meinung zu bilden ist etwas schwierig. Zum einen war es wirklich interessant geschrieben, zumal wenn man selber einen Windpark vor der Haustür hat und die Querstellungen der Bevölkerung kennt, aber zum anderen hatte es für mich nicht viel von einem Thriller. Mir kam es eher so vor, als sei Kristiansen ein totaler Windparkfan und er wolle lieber über die Errichtung eines solchen schreiben, als über blutige Mordfälle und Serienmörder. 
Mir ist es oftmals schwer gefallen dieses Buch nicht wegzulegen, da es mich absolut nicht gefesselt hat. Auf den letzten 30 Seiten wurde es halbwegs spannend, aber nicht so, dass man hätte mitfiebern müssen. 
Anhand des Klappentextes hatte ich mir wirklich mehr erhofft, zumindest was den Spannungsverlauf angeht, denn diese Idee hatte wirklich Potenzial, was leider nicht genutzt worden ist. 
Meiner Meinung nach wird, wie bereits erwähnt, viel zu sehr auf den Windpark und Jules panische Angst vor dem Autofahren, welche sie seit dem tragischen Unfall mit einer Fahrradfahrerin plagt, eingegangen.
Zu wenig wird mit der Psyche des Mörders „gespielt“ und allgemein ist der Mordfaktor auch sehr gering. 

Empfehlung & Bewertung

“Der Wind bringt den Tod“ ist etwas für Leser, die sich selber schon mit dem „Problem“ Windpark auseinander setzen mussten oder die einfach Interesse dran haben. Auch würde ich das Buch Lesern empfehlen, die zwar eine Geschichte mit Mord lesen wollen, die aber nicht zu blutig und gewalttätig sein darf. 
Einen wirklichen Thriller findet man in diesem Buch leider nicht. 

Da es auf den letzten Seiten doch noch einen kleinen „Showdown“ gegeben hat und es nicht schlecht geschrieben ist, bekommt das Buch von mir gut gemeinte 3 von 5 Sternen.