Rezension

sehr gut

In Zeiten des abnehmenden Lichts - Eugen Ruge

In Zeiten des abnehmenden Lichts
von Eugen Ruge

Eugen Ruge ist in den vergangenen Jahren in die erste Reihe der deutschen Schriftsteller aufgestiegen.

"In Zeiten des abnehmenden Lichts" bekam 2011 den Deutschen Buchpreis - eine Bestsellergarantie!

In diesem Buch beschreibt er eine deutsche Familiengeschichte. Während die Großeltern überzeugte Kommunisten waren und während der Hitler-Diktatur nach Mexico emigrierten, wurde der Sohn in der Sowjetunion in ein Straflager gesperrt und brachte eine russische Frau mit in die DDR. Deren Sohn muss sich mit der DDR-Realität arrangieren und geht schließlich in den Westen.

Ruge schreibt eine sehr gut lesbare Sprache, ohner platt zu wirken. Man braucht etwas Konzentration beim Lesen, da er immer wieder zeitlich springt, aber daran gewöhnt man sich schnell. Manchmal fühlt man sich an den Film "Goodbye, Lenin" erinnert, z.B. wenn die Pioniere dem alten Mann ein Geburtstagsständchen bringen. Angeblich ist das Buch eine Abrechnung mit der Familie des Autors, aber um das zu erkennen braucht man wohl mehr Insiderwissen aus der DDR.

Für mich war es einfach ein interessantes, gut lesbares, teilweise humorvolles Buch über einen Teil der deutschen Geschichte, den ich selbst nur teilweise miterlebt habe.