Rezension

sehr gut durchdachter und erzählter Krimi aus dem Revier mit viel Lokalkolorit

Zechentod - Sylvia Sabrowski

Zechentod
von Sylvia Sabrowski

Bewertet mit 5 Sternen

Sylvia Sabrowski, in Bottrop geboren und mit Zechenleben und -sterben vertraut, beschreibt genau dieses Leben der Kumpel samt deren Zusammenhalt und die Schließung der letzten Zeche, Prosper Haniel in Bottrop, in ihren Debüt-Kriminalroman.

Der ehemalige Bergarbeiter Andy ist kurz vor den Feierlichkeiten der letzten Schicht verschwunden; sein Sohn und die Psychologiestudentin Liesa versuchen herauszufinden, ob er „Hals über Kopf abgehauen“ oder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Sie graben immer tiefer und stoßen auf einen mysteriösen Todesfall, der sich 1995 unter Tage ereignete. Bei ihren Ermittlungen bringen sich selber in Gefahr……

Ich selber bin in einer der Nachbarstädte der Autorin großgeworden und fand das Eintauchen in die Lebens- und Arbeitsumstände der Bergleute sehr interessant. Gerade die älteren Personen im Roman sprechen so, wie ich es nur von Fernsehauftritten einzelner Comedians kenne und eher als Klischee sehe. Gerade, weil die jüngere Generation in diesem Krimi kein Platt spricht, wirkt alles auf mich sehr stimmig und authentisch erzählt. Und doch kenne ich selbstveständlich den sprichwörtlichen Zusammenhalt der Kumpels und auch viele in meiner Kinderzeit populären Schimpfworte habe ich lächend und mit viel Spaß wiederentdeckt. Manche benutze ich auch immer noch….. :o)

Der Krimi hat mich supergut unterhalten; der Fall war feinsinnig durchdachtenthielt einige Überraschungen und war lebhaft und anschaulich erzählt. Die Beschreibung des Lebens als Bergmann im Revier, seiner Arbeit, dem Übergang, der Zeit danach sowie die, der Abschiedsfeier nach der letzten Schicht runden diesen tollen Regionalkrimi perfekt ab.