Rezension

Sehr gut, es sollten mehr Leute so herzerfrischend über Depris schreiben

Chaos im Kopf - Nino Drescher

Chaos im Kopf
von Nino Drescher

„Die Depression saugt mir das Leben aus“

 

Original Inhaltsangabe bzw. Rückentext:

Ein manisch-depressives Leben. Ein Mann voller Emotionen, Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll. Eine Berliner Rockband. Partydrogen in den 90ern. Langjährige Aufenthalte in China und den USA. Als Patient berichtet er von den Zuständen in Psychiatrien. Er erzählt uns von gescheiterten Beziehungen und Sehnsüchten. »Ich wollte das zu Papier bringen, was mir etwas geholfen hätte, diese Krankheit besser und früher zu verstehen, auch auf emotionaler Ebene.« Mit schrägem Humor und klarer Sprache, weiß der Autor den Leser zu unterhalten. Diesen Trip sollte man sich reinziehen.

 

Fees Meinung:

Einige Stellen waren sehr lustig und dass ich mir 14 Zitate rausgeschrieben habe sagt schon sehr viel. Man muss also keine Angst haben, wenn man das Buch liest. Nino Drescher erzählt von seinem Leben, es ist eine Art Biographie. Ich finde ja, dass die Therapien und die Beschreibung der Depris ein wenig zu kurz kamen, aber gerade deshalb kann es jeder lesen. Jeder kann sich danach vorstellen, wie „schrecklich“ so eine Krankheit ist. Sein Leben ist zwar heftig, aber auch ab und an heftig lustig und vor allem sehr unterhaltsam, das Kapitel in den USA gefiel mir sehr gut, denn es deckt sich mit dem was ich mir von Amerika so vorstelle.

 

Meine Lieblingszitate:

„Die Depression saugt mir das Leben aus.“ „Nichts geht mir mehr auf die Nerven, als Menschen, die sich dazu zwingen, immer alles positiv zu sehen. Das hält niemand auf Dauer aus.“ „Der Einstellung jedoch für alles dankbar zu sein, stimme ich voll und ganz zu. Eine gute Sicht der Dinge.“ „Nahezu 100 % der depressiven Menschen sind vormittags nicht zu gebrauchen, sie sind nachtaktiv.“ „Meine Medikamente nahm ich nicht mehr, es ging mir ja gut. Typischer Anfängerfehler, bitte nicht nachmachen.“ Diese Zitate beschreiben die Krankheit sehr gut. Und es gibt viele verschiedene Depri-Arten und das gibt Menschen, die keine Ahnung haben und vielleicht auch noch meinen, sie müssten einem ständig gute Tipps geben, ein Verständnis dafür, wie schlecht es einem geht und dass man nicht jeden Tag gut drauf sein kann.

 

"Es kommt häufig vor, dass eine Therapieleiterin gerade einmal 21 Jahre alt ist und mir etwas über das Leben beibringen möchte." So was finde ich schrecklich, denn Menschen in dem Alter haben diese Krankheit(en) nie erlebt und meinen sie wären die Kaiserin des Lebenswissens.

 

Außerdem kann man aus dem Buch deutlich rauslesen, dass Menschen mit Depressionen nicht faul sind, wie sie oft dargestellt werden, sondern dass sie einfach nicht in der Lage sind, dauerhaft den Stress einer Arbeit überstehen können.

 

Das ist mein absolutes Lieblingszitat und wenn sich bei mir noch mal jemand über den Ausdruck Inselaffen beschwert, dann sag ich, das steht auch in Nino Dreschers Buch, also ist es salonfähig. :-)  „Niemand will Orangenmarmelade!!! (außer den Inselaffen)“ Darüber konnte ich auch herzhaft lachen.

 

Man kann das Buch übrigens sehr gut als Ebook lesen, es sind nicht so viele Seiten. Es ist sehr eindrucksvoll geschrieben und ich denke, einiges aus dem Buch werde ich nicht vergessen.

 

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Ich finde das Buch sehr empfehlenswert für alle, die mal wissen wollen, wie man sich mit Depris fühlt und vergebe 5 Sterne. Außerdem wünsche ich dem Autor, dass dieses Buch erfolgreich wird und dem Autor viel Geld einbringt.