Rezension

Sehr intensive Vergangenheitsbewältigung

Schweigend steht der Wald - Wolfram Fleischhauer

Schweigend steht der Wald
von Wolfram Fleischhauer

Bewertet mit 4 Sternen

Anja Grimm studiert Forstwirtschaft und kommt im Laufe eines Praktikums nach Waldmünchen im Bayrischen Wald. Zuerst erzählt sie niemandem, daß sie als Kind schonmal dort war und mit ihren Eltern Urlaub gemacht hat. Während dieses Urlaubes verschwand ihr Vater spurlos und Anja und ihre Mutter rätseln seit 20 Jahren was mit dem Vater passiert ist. Schon am ersten Tag begegnet Anja im Wald Xaver, einem etwas zurückgebliebenen Mann, den sie schon als Kind, damals war er Jugendlicher, kannte. Er bedroht sie und ihren Kollegen mit einer Waffe, als sie im Wald Bodenproben vornehmen. Und dann finden sie Xaver: er hat sich erhängt nachdem er seine bettlägerige Mutter erschlagen hat. Anja vermutet, daß es mit den Bodenproben zu tun hat und ihr kommt der Gedanke, daß auch ihr Vater, der Biologe war und sich im Wald gut auskannte, etwas gefunden hat, was er nicht hätte finden dürfen...

Fleischhauers Roman ist fast schon ein Krimi, denn es gibt mehrere Todesfälle, denen Anja im Laufe der Geschichte nachforscht. Aber viel wichtiger ist die Reise in die Vergangenheit, die Frage was mit Anjas Vater passiert ist. Was hat er 20 Jahre zuvor gefunden, daß immer noch so wichtig ist, daß dafür weitere Menschen sterben müssen? Ich will jetzt nicht zuviel verraten, aber das Rätsel ist natürlich noch viel älter nur als 20 Jahre. Ein sehr guter und intensiver Roman, spannend und manchmal beklemmend, empfehlendswert.