Rezension

Sehr interessant

Unter der Mitternachtssonne - Keigo Higashino

Unter der Mitternachtssonne
von Keigo Higashino

Bewertet mit 4 Sternen

Osaka, 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem verlassenen Gebäude aufgefunden. Der unerschütterliche Detektiv Sasagaki nimmt sich des Falls an, der von nun an sein Leben bestimmt. Schnell findet er heraus: Ryo, der wortkarge Sohn des Opfers, und Yukiho, die hübsche Tochter der Hauptverdächtigen, sind in das Rätsel um den Toten verwickelt. Beinahe zwanzig Jahre lang versucht Sasagaki mit zunehmender Verzweiflung, den Mord aufzuklären, in dessen Netz sich Täter, Opfer und Polizei verfangen haben. Bis über alle Grenzen hinaus, bis hin zur Obsession.

Für mich war die Lektüre ein Genuss, den ich mag den Schreibstil japanischer Autoren sehr, der sich doch ziemlich unterscheidet von europäischen oder amerikanischen Schreibweisen. Ein Thriller, der viel zu bieten hat, in die Tiefe geht, zum Nachdenken anregt, allerdings für mich eher ein Gesellschaftsroman mit Thrillerelementen. Virtuos gelingt es Higashino über den Zeitraum von 20 Jahren die unterschiedlichen Perspektiven miteinander zu verknüpfen und dabei dennoch den roten Faden im Blick zu behalten. Kein Buch, das man mal eben nebenbei lesen kann, hier ist Aufmerksamkeit gefordert.