Rezension

Sehr lebensecht - "Schuld und Sühne" für Jugendliche?

Paranoid Park - Blake Nelson

Paranoid Park
von Blake Nelson

Bewertet mit 5 Sternen

Als "Skater" den berühmt berichtigten "Paranoid Park" betritt, wird er in einen Kampf verwickelt, an dessen Ende ein Toter zurückbleibt. Ein Unfall? Notwehr? Niemand hat Schuld, redet "Skater" sich ein. Oder doch? Zweifel. Panik. Flucht. Schlaflose Nächte. Und Schweigen. Bis die Unschuld zur Mitschuld wird und die Frage, wie er damit umgehen soll, eine brisante Eigendynamik entwickelt...

Bei dem Buch hatte ich schon auf den ersten Seiten das Gefühl, dass mir der Ich-Erzähler unglaublich sympathisch als Erzähler ist. Ich konnte mich in diesen typischen Jugendlichen gut reinversetzen und gut mitfiebern.
Die Gewissensbisse, das Leid und die vielen gedanklichen Umtriebe des Jungen konnte ich auch gut nachvollziehen. Moralisierend, ja natürlich. Aber immer ohne den obligatorischen erhobenen Zeigefinger.
Und da es im Klappentext einfach "Skater" heißt... ich kann mich nicht erinnern, dass der Name des Jungen je genannt wurde.

Auch wenn es ein Jugendbuch ist und der Prota ein Jugendlicher, würde ich eine generelle Leseempfehlung aussprechen. Die Frage nach der Schuld, nach Richtig und Falsch, ob das Richtige wirklich das Richtige oder in manchen Situationen das Falsche ist und wie man langsam paranoid wird, das sind Dinge, die auch einen erwachsenen Leser noch beschäftigen können und sollen.
Nicht umsonst ist in der Ausgabe, die ich hatte, ein Zitat aus "Schuld und Sühne" vorangestellt.