Rezension

sehr spannender Krimi unter Tage

Bergwasser - Sabina Altermatt

Bergwasser
von Sabina Altermatt

Bewertet mit 5 Sternen

Julia Jansen ist Maschineningeneurin bei einer Firma, die Tunnelbohrer herstellt. Aufgrund ihres Jobs muss sie für ein paar Tage in die Schweizer Alpen, um dort Reperaturarbeiten an der Tunnelbohrmaschine Marta vorzunehmen. Während und vor ihrem Aufenthalt dort kommt es unter Tage zu einigen Unfällen, die sich nicht alle zweifelsfrei erklären lassen. Kurz bevor Julia im Bergwerk ankommt, ist bereits ein Maschinenführer von Marta tödlich verunglückt. Bereits kurze Zeit nach ihrer Ankunft verunglückt ein zweiter. Einige Leute im Dorf glauben, dass sich der Berg gegen die Arbeiten wehrt, doch kann so etwas wirklich passieren? Julia glaubt nicht an solche Schauergeschichten und versucht dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen.

Inhalt:

Die Geschichte um die Ingenieurin Julia hat mir sehr gut gefallen. Julia ist eine sehr sympathische Frau, die sich versucht in einer Männerdomäne zu behaupten. Besonders gut hat mir der technische Hintergrund der Geschichte gefallen. Natürlich geht es vorrangig um die Todesfälle, doch ich fand auch die Geschichte, in die der Krimi eingebettet ist, sehr interessant. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Leser des öfteren auf eine falsche Fährte geführt wird, und dann plötzlich erkennen muss, dass seine Annahme falsch ist. Zum Ende hin spitzt sich die Geschichte zu und es gibt einen richtigen Showdown, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Insgesamt wird die Handlung sehr detailreich beschrieben, sodass ich mich sehr gut in die Geschichte und die Geschehnisse hineinversetzen konnte. Teilweise hatte ich wirklich das Gefühl mich unter Tage zu befinden. Mir hat das Lesen dieses Buches besonders viel Spaß gemacht, da mich das Leben der Bergleute sehr interessiert hat und ich einen sehr guten Eindruck davon bekommen habe. Dass das Buch ein recht offenes Ende hat, hat mir ebenfalls gefallen, da sich der Leser so seine eigenen Gedanken zum Ausgang des Buches machen kann.

Schreibstil:

Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen, sodass ich es innerhalb von zwei Tagen zu Ende gelesen hatte. Da die Geschichte sehr spannend ist, ist es fast nicht möglich das Buch aus der Hand zu legen, so sehr hat es mich gefesselt. Das Buch teilt sich in viele kleine Kapitel, sodass es problemlos unterbrochen werden kann, wenn dies notwendig ist. Sprache und Wortwahl des Buches haben mir auch sehr gut gefallen. Während des Lesens kommt der Leser mit einigen Begriffen aus dem Bergbau in Berührung. Dies hat mir gut gefallen, da man sich so noch besser auf das Buch einlassen konnte. Außerdem sind die Begriffe gut erklärt, sodass hierbei keine Fragen auftauchen. Der Schreibstil der Autorin ist durch eher kurze Sätze und viel wörtliche Rede gekennzeichnet. Dies hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, da die Geschichte so noch viel lebendiger wirkt. Außerdem wird so eine gewisse Dynamik erzeugt.

Charakteren:

Die Charakteren des Buches haben mir sehr gut gefallen. Besonders sympathisch finde ich Julia, die in diesem Buch die Hauptrolle spielt. Ebenfalls sympathisch finde ich Maria, sie ist das Mädchen für alles in der Kantine des Bergwerks, in dem Julia sich aufhält. Maria ist sehr besorgt was die Unfälle im Berg angeht und zunächst auch etwas skeptisch im Bezug auf Julia. Im Laufe des Buches freunden sich die beiden jedoch an und es entsteht ein Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Frauen. Die Männer, die im Bergwerk arbeiten, sind ganz verschieden und das hat mir gut gefallen. Sie sind alle Individuen, die man anhand ihres Charakters und ihres Auftretens sehr gut voneinander unterscheiden kann. Dies lässt das Buch noch authentischer wirken, da ja auch im echten Leben nicht alle gleich sind. Außerdem finde ich, dass die Männer eine typische Bergbaumentalität mitbringen, zumindest so, wie ich sie mir vorstelle.

Cover:

Das Cover das Buches finde ich sehr ansprechend gestaltet. Der weiße Hintergrund mit dem schwarzen Loch, in dem der Titel des Buches steht, zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Außerdem finde ich es irgendwie "harmonisch". Das einzige, was diese Harmonie stört sind die roten Spritzer, die ich als Blut interpretiere. Dennoch hat mir das Cover auf Anhieb gefallen, als ich es das erste Mal gesehen habe. Hätte ich dieses Buch in der Auslage eines Büchergeschäftes gesehen, so hätte ich es auf jeden Fall in die Hand genommen und das ist ja schonmal der erste Schritt in Richtung Kauf.

Fazit:

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, weshalb ich diesem Buch volle Punktzahl gebe. Es lässt sich sehr gut und flüssig lesen und ist so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Das offene Ende hat mir außerdem sehr gut gefallen, da es dem Leser viel Raum für seine Interpretation lässt. Wer also Lust auf einen Krimi mit etwas Hintergrundwissen zum Tunnelbau lesen möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.