Rezension

Sehr speziell, sehr skurril und sehr witzig

Spät dran am Jüngsten Tag - Tad Williams

Spät dran am Jüngsten Tag
von Tad Williams

Bewertet mit 4 Sternen

Beim dritten Band der Bobby Dollar-Reihe muss man ein bisschen durchhalten bis es einen packt. Die ersten 100 Seiten sind weitgehend ein Resümee der Vorgängerbücher. Ja, kleine Gedächtnisstützen sind an dieser Stelle nicht schlecht, aber man hat schon ein wenig „Wann geht's denn los?“ im Hinterkopf.

Zurück im Leben beschließt Bobby, dass er jetzt das Horn des Eligor finden muss, um seine Liebste aus der Hölle zu befreien. Auch da fragt man sich ein bisschen, ist das alles? Wir finden jetzt das Horn und alles wird gut?
Nach etwa 200 Seiten geht es dann rund und wird actionreich und gefahrvoll bis blutig. Da gibt es hilfreiche russische Amazonen, rechtsradikale Satanisten, höllische Dämonenplagen, putzige Monsterchen, einen undurchsichtigen Wissenschaftler und auch Bobbys skurrile Freunde sind wieder dabei.
Nach und nach eröffnet sich, dass wohl im Himmel auch nicht alles himmlisch ist. Was hat Anaita, immerhin ein Engel der dritten Sphäre, wirklich vor?

Mit beißendem Witz, despektierlich und mit brillanter Fabulierlust erzählt hier Tad Williams die unglaubliche Geschichte eines depressiven Engels mit Alkoholproblem, der sich mit den obersten Mächten aller Welten anlegt.
Trotz einiger Startschwierigkeiten, hat mir dieses Buch großen Spaß gemacht. Es ist humorvolle Fantasy der ganz anderen Art, sehr speziell, sehr skurril und sehr witzig.