Rezension

Sehr wissenschaftlich, aber tolle Atmosphäre

Eiskeim -

Eiskeim
von Mikael Lundt

1965 haben in Grönland Bohrung statt gefunden. Eigentlich als Tarnung für ein Raketensilo haben sich die Bohrung dann doch als eine Handlung mit Folgen herausgestellt. Die Lösung war die Vernichtung von Camp Century. Doch leider war dieses Projekt so geheim, dass von diesem Fehler nur einige wenige wissen. Nora Grimm muss einige Jahre später die gleichen Erfahrungen machen. Eigentlich sollten Ihre Bohrungen nur einige Erkenntnisse über das Grönland von vor 400.000 Jahren liefern, doch dann stößt sie auf eigenartige Nanopartikel, die sie sich nicht erklären kann. Robert Greaves, der bereits auf ähnliche Partikel auf dem Mars gestoßen ist, wird hinzugezogen. Doch die Ereignisse übersteigen alles, was Nora und Robert voraus ahnen konnten.

Der Schreibstil des Buches hat mir wirklich gut gefallen. Allerdings war er auch sehr Faktengebunden und wissenschaftlich. Demnach konnte ich es nicht "mal eben" weg lesen.

Die Charakter sind gut durchdacht und realistisch. Sie passen gut in die Story und schaffen es, dass nötige Fachwissen zu übermitteln, ohne einen zu verwirren.

Die Story selbst ist vor allem atmosphärisch. Grönland ist ein besonderer Spielort und auch die Basis mitten im Eis, sind als Location der Story wirklich klasse. Der Wissenschaftsfaktor wird hier sehr hoch gehalten. Ich mag es sehr, in einem Buch auch neues zu lernen und viel Backround zu dem was passiert zu erhalten. Allerdings hat die Spannung darunter eindeutig gelitten. Die tatsächliche Bedrohung tritt erst auf den letzten knapp 50 bis 80 Seiten auf. Davor geht es vor allem ums aufklären und erforschen.
Mich persönlich konnte dies fesseln und hat mir sehr gut gefallen. Wer allerdings auf einen Kreatur-Thriller oder Horror hofft, der ist hier definitiv falsch. es ist eindeutig ein Wissenschaftsthriller.
Alles in allem ist das Buch für mich eine Empfehlung, allerdings sollte man im Blick haben, worum es geht.