Rezension

Selbstjustiz - gerechtfertigt oder nicht?

Du hast das Recht, zu sterben -

Du hast das Recht, zu sterben
von Peter Slomke

Bewertet mit 3 Sternen

Der ehemalige Kripo-Beamter Bernd Berenbrock, der nach einem Jura-Studium als Rechtsanwalt tätig ist, kann es nicht ertragen, wenn Verbrecher ihrer gerechten Strafe entgehen. Er nimmt die Sache selbst in die Hand und hinterlässt keine Spuren.

Die Inhaltsangabe und der Lebenslauf des Autors, der dem seines Täters nicht unähnlich ist, haben mich angesprochen. Erwartet habe ich einen spannenden Kriminalroman, in dem ein Kollege dem anderen auf der Spur ist. Von Spannung kann ich leider nicht sprechen. Bis ungefähr zur Mitte fand ich den Krimi schlicht langweilig. Die Morde werden beschrieben, ich kenne den Täter, Berenbrocks Kollege Kriminalrat Peters auch. Er hat allerdings nur Indizien, keine Beweise.

Als Berenbrock in Holland in zwei Mordfällen ermittelt, wird es etwas spannender. Die Fälle sind spektakulär, der Täter wird gesucht. Berenbrock und sein Team bringen sich in gefährliche Situationen. Spannend auch, dass Kriminalrat Peters immer mal wieder auftaucht, so dass die Frage, ob Berenbrocks Machenschaften ans Licht kommen, ständig im Raum steht. Das Ende ist Peter Slomke ausgezeichnet gelungen. Chapeau!

Der Schreibstil ist sachlich und unaufgeregt, was sicher zu meinem Gefühl der Langeweile beigetragen hat. Die Protagonisten, allen voran Bernd Berenbrock, konnten mich nicht vollends überzeugen. Auch hier gilt, dass es etwa ab der Hälfte besser gelungen ist. Dazu beigetragen haben vor allem die Mitglieder von Berenbrocks Team, ein lesbisches Paar und eine sehr junge Chinesin, die Emotionen und Humor in den Krimi bringen.

Fazit: Die Fragestellung und das gelungene Ende haben mich bewogen, 3 Sterne zu geben, denn insgesamt hat mich dieser Krimi leider nicht überzeugen können.