Rezension

Selbstmord oder Mord?

Tödlicher Abschied -

Tödlicher Abschied
von Sabine Strick

Bewertet mit 5 Sternen

„...In der Seine wurde heute früh eine Leiche gefunden. Sie holen sie gerade raus. Bitte komme so schnell du kannst...“

 

Der Anruf gilt Jennifer, die bei der Polizei in Paris arbeitet. Zwar gibt es einige Ungereimtheiten, aber ein Abschiedsbrief spricht dafür, dass sich Yvonne umgebracht hat. Nur ihr Verlobter Bernhard Mondy sieht das anders.

Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen und lässt gleichzeitig Raum für private Befindlichkeiten.

Den Fall übernimmt der Privatdetektiv Dominique Demesy mit seiner Frau Guiliana. Wer die Vorgängerbände kennt, weiß, dass Dominique der Vater von Jennifer ist.

Wie gewohnt geht Dominique sehr akribisch vor. Er leuchtet das gesamte Umfeld der Toten aus und stößt dabei auf ein bewegtes Leben.

Ab und an durchsetzt ein feiner Humor das Geschehen. So lautet eine Antwort, als es darum geht, wie die erwachsenen Kinder einzuschätzen sind:

 

„...Um es mal zynisch auszudrücken: Man tötet kein Huhn, das goldene Eier legt...“

 

An passender Stelle erinnert die Autorin im Verlaufe des Geschehens an alte Fälle. Das kann sowohl im Gespräch zwischen Dominique und seiner Tochter passieren, als auch in der Unterhaltung mit seiner Frau.

Gleichzeitig wird deutlich, dass die Ehe von Dominique in ruhigem Fahrwasser angekommen ist. Sie könnte dringend eine Auffrischung vertragen. Während der Ermittlungen zeigt sich, dass beide nicht frei von Eifersucht sind, denn meisten agieren sie getrennt.

Als Polizistin müsste sich Jennifer zurückhalten. Doch sie ist clever.

 

„...Ich sollte die Ermittlungsakte heute ins Archiv schaffen und bin dabei rein zufällig über den Fotokopierer gestolpert...“

 

Na ja, sie ist die Tochter ihres Vaters!

Yvonne war Mitglied in einem Club. Während Dominique bei sportlichen Betätigungen auf Antworten hofft, nutzt Guiliana bei Tanzveranstaltungen die Waffen einer Frau. Dabei wird es für sie allerdings ziemlich gefährlich, als sie einen Verdächtigen verfolgt.

Das Besondere an dem Fall ist, dass er weder zu Selbstmord noch zu Mord passt. Für beide Fälle ist irgendetwas nicht stimmig.

Nachdem Dominique schon fast aufgeben will, bringt ihn eine kurze Nachricht auf die richtige Spur. Und plötzlich fallen alle Puzzleteile an die vorgesehene Stelle.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das leigt auch daran, dass für das Privatleben der Protagonisten der nötige Raum blieb. Und das war alles andere als langweilig.