Rezension

Seltsam, nicht mehr und nicht weniger

Die Welt vor den Fenstern -

Die Welt vor den Fenstern
von Tatjana der Beek

Bewertet mit 3 Sternen

Ok, ich habe dieses Buch gelesen und mich kaum dabei gelangweilt, das ist schon mal gut. Was es mir sagen wollte, bleibt allerdings ein Rätsel.

Da ist eine Sekte der originelleren Art, das schon. Religiöse Ambitionen scheinen sie nicht zu haben, wenn man davon absieht, dass sie wilde Theorien zum Lauf der Sterne und deren Einfluss auf die Erde entwickelt haben und strenge Rituale abhalten. Es ist eine schräge Gemeinschaft, bei der man sich fragt, meinen sie das ernst? Sind sie alle komplett verrückt oder so erzogen worden? Was ist mit dem Rest der Welt und warum tun sie das? Warum hinterfragt keiner das bekloppte System?
Eine tut es dann doch. Maia ist erst zwölf, aber sie wundert sich.

Das Geschehen ist höchst befremdlich. Es ist der Autorin gelungen, eine ganz neue Lebensgemeinschaft zu entwerfen, in der Frauen sich selbst unterdrücken und fatalistisch krude Regeln befolgen. Nur warum sie das tun und wie es dazu kam bleibt rätselhaft. Der Hintergrund wird lose angedeutet, aber das ist mir viel zu wenig. Am Ende denkt man: Das war schräg und gruselig, aber was soll mir das sagen?

Es ist ein seltsames Buch, das einen weder vor Spannung umkommen lässt, noch erschüttert oder berührt, höchstens ein wenig verwundert, eine ungewöhnliche Geschichte, der zum guten Buch ein bisschen Gehalt fehlt.